Umfrage in Mettmann: Auf den Hund gekommen

Über 100 Bürger führen eine emotionale Diskussion über Hundewiesen für Mettmann.

Mettmann. Ist Mettmann auf den Hund gekommen? Hat die Stadt kein Herz für Hunde? Warum zahlen Hundehalter eigentlich Hundesteuer? Fragen über Fragen, die im WZ-Online-Forum mit viel Herz und Emotionen diskutiert wurden.

Weit über 100 Bürger haben sich an der Umfrage, ob Mettmann eine oder gar mehrere Hundewiesen braucht, beteiligt und sich auch zu Wort gemeldet. Doch während die meisten Kommentare von Hundehaltern verfasst wurden, in denen sie ganz klar Hundewiesen in der Stadt fordern, spiegelt das Umfrage-Ergebnis ein anderes Stimmungsbild wider: Denn die Hälfte der Bürger, die mit abgestimmt hat, ist der Meinung, dass Mettmann keine Hundewiese braucht.

"Selbstverständlich sollte gerade Mettmann als Kreisstadt Vorreiter in puncto Hundewiese sein, die von den Mettmanner Hundehaltern schon seit langem gefordert wird", sagt Iris Parizek. Denn, so argumentiert sie, müsse es möglich sein, Hunde artgerecht zu halten. "Schließlich können sie am wenigsten dafür, dass sie in eine hundefeindliche Welt geboren wurden, in denen ihnen immer weniger Toleranz entgegengebracht wird", sagt Iris Parizek.

Ein Metzkausener, der namentlich nicht genannt werden möchte, wünschte sich Hundewiesen, damit die Hundehaufen in der Außenbürgerschaft (Löffelbeckweg und Bülthausen) endlich weniger werden. "Man hat manchmal das gefühl, im Hundeklo von Mettmann zu wohnen."

Barbara Scheidereit geht mit ihrer "lieben, aber ungestümen" Rhodesian-Ritchback-Hündin zwar in Mettmann Gassi. Doch zwei- bis dreimal fährt sie nach Hilden, wo ihre Hündin auf einer großen Hundewiese "Leinenfrei" bekommt. "Jeweils eine halbe Stunde Fahrtzeit hin- und zurück. Da frage ich mich dann schon, ob unsere Entscheidung, nach Mettmann zu ziehen, die richtige war."

"Es kann doch nicht sein, dass hohe Hundesteuern kassiert werden, überall verlangt wird, Hunde anzuleinen und mit Strafen gedroht wird", meint Ingeborg Krause. Es sei an der Zeit, dass auch Mettmann endlich wie andere Städte Flächen für Hunde ausweise, die für eine artgerechte Haltung notwendig seien.

Peter Engelhardt aus dem Vorstandsbüro im Rathaus schüttelt den Kopf: "Hundesteuer wird nicht erhoben, um Hundehaltern eine Gegenleistung zu geben, sondern damit die Zahl der Hunde in einer Stadt eingedämmt wird. Da werden Steuern mit Gebühren verwechselt."

Bei einer Hundehalter-Gebühr durch die Gemeinde hätten die Gebührenzahler einen Anspruch auf eine Gegenleistung. Nach Meinung von Engelhardt sollte jeder, der sich einen Hund anschaffen möchte, überlegen, ob er ihm auch eine gute Möglichkeite bieten kann, sich wohl zu fühlen.

Grundsätzlich gilt inMettmann für alle Hunde eineallgemeine Anleinpflicht. Vor allem auch in städtischen Grünanlagen. Auf Hundewiesen dürfen Hunde ohne Leine herumlaufen.

Die Unabhängige-Bürger-Wähler-Gemeinschaft (UBWG) will die Ausweisung von Hundeweisen in derStadt auf die politische Tagesordnung setzen.

Barbara Scheidereit

Brigitte Stichelberger

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