Tiere verenden bei Großbrand

Das Feuer brach in einem über 100 Jahre alten Gebäude aus.

Velbert. Die Flammen waren bis Neviges zu sehen: Am späten Montagnachmittag brach auf dem Gut Hixholz in Velbert ein Großbrand aus. „Als die ersten Kräfte kurz nach 17 Uhr eintrafen, standen zwei Scheunen im Vollbrand. Wir haben daraufhin Vollalarm für ganz Velbert gegeben“, so Lars Dalbeck, Einsatzbereichsleiter Mitte und stellvertretender Pressesprecher der Feuerwehr Velbert.

„Wir haben uns zunächst darauf konzentriert, die unbeschädigten Gebäude auf ein Übergreifen der Flammen zu schützen.“ Unterstützung kam aus dem gesamten Kreis Mettmann und dem Löschzug Dönberg, außerdem waren das Technische Hilfswerk und das Deutsche Rote Kreuz im Einsatz. Tatkräftige Hilfe gab es durch die Nachbarn und andere Bauern, die schnell zu Stelle waren.

Neben Milchkühen werden auf dem bei Kindern beliebten Erlebnisbauernhof auch Ponys, Schafe, Ziegen und ein Esel gehalten. „Wir haben die Tiere auf eine Weide hinter dem Wohnhaus getrieben, wo sie in Sicherheit waren“, berichtete Nachbar Markus Poludniok. Für vier Rinder in der brennenden Scheune kam jede Hilfe zu spät. Einige Schafe erlitten so schwere Verbrennungen, dass sie durch einen Gnadenschuss der Polizei von ihren Qualen erlöst wurden.

Die Feuerwehr lobte den Einsatz der Bauern nicht nur bei der Betreuung der Tiere, sondern auch bei der Löschwasserversorgung. Mit Gülleanhängern hinter dem Schlepper transportierten sie aus tiefer gelegenen Löschteichen Wasser, dass die Feuerwehr direkt in die Flammen spritzen konnte. „Wir haben uns extra Adapter für die Güllewagen geholt, nun passen die Schlauchkupplungen der Feuerwehr drauf. Das ist eine Konsequenz aus der Erfahrung, die wir nach dem Brand auf dem Reiterhof Berkenkamp an der Alaunstraße vor drei Jahren gemacht haben“, erklärte ein Mitglied der Landjugend.

Der Einsatz dauerte die ganze Nacht über an. Glutnester im Stroh wurden mit Radladern auseinander gezogen und abgelöscht, zwei Feuerwehrleute erlitten leichte Verletzungen. Der Velberter Landwirt und Inhaber des Hofes, Michael Greshake, erhielt im Urlaub an der Mosel, die Nachricht von dem Brand und eilte mit seiner Frau sofort nach Hause. Am Morgen schaute er optimistisch in die Zukunft: „Ich kann wieder melken, der Melkstand ist nicht betroffen. Die meisten Tiere sind gerettet, sie fressen und es geht ihnen gut, alle stehen wieder im Stall, auch wenn einiges umgruppiert werden musste.“

Jetzt geht es an den Wiederaufbau, auch die Erlebnisangebote für Kinder soll es wieder geben. Die Scheune, in der das Feuer ausbrach, war über hundert Jahre alt. Das Vorgängergebäude brannte 1911 ab. Damals wurde Gut Hixholz durch die Familie Voss bewirtschaftet, die neben der Landwirtschaft eine Schreinerei betrieb. Nach dem Brand verlagerte man sich auf den Holzhandel, die Vorfahren von Michael Greshake erwarben daraufhin den Betrieb.

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