Tauben verdrecken die Innenstadt

Mettmanner ärgern sich zunehmend über Tauben in der City. Ätzender Vogelkot beschädigt Mobiliar und Fassaden und die Tiere werden lästig.

Tauben verdrecken die Innenstadt
Foto: Olaf Staschik

Mettmann. „Sie machen so viel Dreck, dass ich es gar nicht mehr wegputzen kann“, beschwert sich Giuseppe Di Martino, Inhaber des Cafés Beccofino in der Freiheitstraße. Der ätzende Taubenkot zerstört die geflochtenen Stühle und den Stoff der Markise. Der Höhepunkt war jedoch, als ein Gast einen „Taubenschiss“ abbekam. Seine Gäste fühlten sich von den Tieren belästigt, sagt Di Martino. Doch seiner Meinung nach haben die Mettmanner die „Plage“ selbst verursacht. Auf ihrem Weg durch die Stadt verzehren sie Mahlzeiten aus der Hand und verteilen so die Krümel auf den Straßen. Er schlägt deshalb Futterstellen außerhalb der Innenstadt vor.

Frank Berghöfer, Optiker

Auch Optiker Frank Berghöfer findet die Tauben störend. Allerdings gibt es weniger Tauben vor seinem Geschäft in der Freiheitstraße seit die ehemalige Bank eine neue Fassade bekommen hat. Vorher hatten sich die Vögel in den Hohlräumen aufgehalten. Auch er appelliert an die Bürger: „Hören Sie auf, die Vögel zu füttern.“ Bislang aber ohne Erfolg. Dabei sei es laut Ortsrecht verboten, wildlebende Tiere, insbesondere Katzen und Tauben, zu füttern. Die Geldstrafe in Höhe von zehn Euro für die Fütterung von Tauben in öffentlichen Anlagen schreckt die Mettmanner nicht ab.

Kirsten Kaufung von der Ordnungsbehörde Mettmann erklärt, dass in der Regel erst eine mündliche Verwarnung erfolgt. Bei Wiederholungstätern kann das Bußgeld auch bei 35 bis über 100 Euro liegen. Bei den Kontrollgängen wurden aber weder Tauben-Fütterer noch Zeugen entdeckt. Laut Kaufung ist die Taubenplage nicht so ausgeprägt wie in anderen Städten. Trotz vehementer Forderungen von Bürgern nach einem Taubenturm, wurde dieser vom Rat bisher abgelehnt.

Axel Ellsiepen, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Mettmann Impulse, sieht das anders. Auch ihm sind die Tauben und ihre Hinterlassenschaften ein Dorn im Auge. „Den Zorn, den die Anwohner haben, kann ich durchaus nachvollziehen“, stellt er fest. Er hat Draht an seinen Fenstern angebracht, damit die Tauben nicht seinen Fensterrahmen bevölkern.

Seiner Ansicht nach ist der Kot in der Mühlenstraße besonders ärgerlich, weil der Asphalt gerade ausgebessert wird und dadurch schnell wieder in Mitleidenschaft gezogen wird. „Das ist unhygienisch und gesundheitsschädlich“, so Ellsiepen. „Auch Kinder können mit dem Taubenkot in Berührung kommen“, gibt Axel Ellsiepen zu bedenken. „Das sollten sich diejenigen, die die Tiere füttern vor Augen führen.“ Tierliebe sei zwar gut und schön, aber die Tauben sollten nicht die in Massen Innenstadt besiedeln. Tauben sollten an Orten gefüttert werden, an denen sie sich aufhalten können, meint Ellsiepen.

Denn die Tiere seien nicht dumm und würden da letztendlich bleiben, wo sie am meisten Futter finden. Einen reich gedeckten Tisch finden sie derzeit in der Mettmanner City. „Da sie in der Innenstadt dauernd etwas zu fressen bekommen, fehlt den Tauben die Motivation für die eigene Futtersuche“, glaubt Ellsiepen.

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