Stadtbibliothek: „Ohne den Förderverein ginge vieles nicht mehr“

Seit fünf Jahren unterstützen Privatleute die Bibliothek. So konnte unter anderem der Medienbestand ausgebaut werden.

Mettmann. In Zeiten, in denen städtische Etats mit dem Rotstift zusammengestrichen werden, wird Förderung von privater Seite immer wichtiger — so auch bei der Stadtbibliothek.

Der Förderverein hat sich zum Ziel gesetzt, die Mettmanner Bibliothek nicht bloß irgendwie am Leben zu halten, sondern so zu unterstützen, dass sie als Kulturträger ihre Funktion gut erfüllt. Nun fanden sich die Mitglieder des Vereins zur Versammlung, um das vergangene Jahr zu bilanzieren. 53 Mitglieder zählt der Verein zurzeit — zwei mehr als 2010.

„Die Bibliothek leiht Medien aus, das sind nicht allein Bücher“, betonte der Vorsitzende Wilhelm Nolte. Deshalb wurden die Großdruck- und Hörbuchabteilung ausgebaut und der so genannte Bestseller-Service installiert.

Doch seit seiner Gründung vor fünf Jahren unterstützt der Förderverein nicht allein die Anschaffung vielfältiger, aktueller Medien für die Nutzer. Der „Sommerleseclub“, ein Ferienprogramm, wurde maßgeblich unterstützt und für zwei kulturelle Highlights gesorgt, nämlich einen kabarettistischen Abend mit Lutz Matkowitz sowie ein Konzert, bei dem die Kompositionen Chopins im Mittelpunkt standen.

7564 Euro Einnahmen, rekrutiert aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden, standen Ausgaben in Höhe von 4726 Euro gegenüber, führte Michael Lauer, vormals Beisitzer, jetzt Schatzmeister, aus. Wie wichtig die Arbeit des Fördervereins ist, zeigt sich beim Blick auf den Jahresetat der Bibliothek: 2010 standen insgesamt etwa 12 000 Euro für den Erwerb von Medien, Lizenzen und Abonnements sowie das Einbinden von Büchern zur Verfügung.

So kann und will sich auch Abteilungsleiterin Marion Buschmann die Bibliothek ohne Förderverein gar nicht mehr vorstellen. Der Verein leiste „extrem wertvolle Arbeit, ohne die vieles wohl nicht mehr ginge“. Auch durch die Unterstützung des Vereins konnte der Bestand von 30 291 Medien (2009) auf 30 577 (2010) gesteigert werden.

„Wir haben vieles geschafft“, bilanzierte Kassenprüferin Astrid Hinterthür — und hob auch die angepackten Renovierungsarbeiten hervor. „Vieles ist frischer, freundlicher und übersichtlicher geworden.“

Nicht nur die optische Umgestaltung im Allgemeinen (aus einer vormals farblosen Braunnuance wurde lichtes Anthrazit) gefällt nach einer kürzlich geführten Umfrage den Bibliotheksbenutzern. Auch der neu gestaltete Lichthof, früher üppig zugewachsen, jetzt ein hübscher Platz, um bei Sonnenschein die Zeitung zu lesen, kommt gut an, wie Leiterin Marita Dubke sagte.

Besagte Nutzerumfrage brachte auch Inspirationen und Anregungen. „Wir denken darüber nach, wie eine Bücherklappe als Rückgabemöglichkeit entliehener Medien jenseits der Öffnungszeiten installiert werden kann.“

Als Ergänzung zum „Sommerleseclub („Der kommt prima an“) soll es in diesem Jahr auch einen Juniorleseclub geben. „Vor allem überlegen wir, wie wir den 100. Geburtstag der Bibliothek feiern.“ Geplant ist, im November eine Veranstaltung zur „Nacht der Bibliotheken“ zu gestalten.

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