Sichtbarkeit ist Sicherheit

Dunkel gekleidete Verkehrsteilnehmer leben gefährlich.

Sichtbarkeit ist Sicherheit
Foto: Blazy

Mettmann. Nein, bloß einen Reflektor abgreifen und von dannen ziehen, das ging am Infos-Stand von Polizei und Aktionsbündnisses Seniorensicherheit (ASS) nicht. Bevor die „Sichtbarkeitsmacher“ beim Info-Vormittag in der Königshof-Galerie verschenkt wurden, mussten die Interessenten erst einen Blick auf das Informationsmaterial werfen. Was gerne gemacht wurde, wie Hildegard Arnold, Chefin des ASS, bestätigte.

Udo Loppnow, Kreis-Polizei

„Über das Thema kann gar nicht oft genug gesprochen werden, um es in den Köpfen zu verankern“, sagte Udo Loppnow. Er ist Polizeihauptkommissar und zuständiger Verkehrssicherheitsberater im Kreis Mettmann. „Sichtbarkeit ist Sicherheit. Das gilt für Senioren genauso wie für Schulkinder, für Fußgänger wie Passanten.“ Man müsse die Leute sensibilisieren, übrigens allen modischen Aspekten zum Trotz. „Denn auch, wenn Sie eine dunkle Winterjacke kaufen, sollte irgendwas dabei sein, was den Menschen dann sichtbar macht“, erklärte Marianne Peters. Die 84-Jährige ist seit 2008 ein ASS und unermüdlich in der Aufklärungsarbeit dabei. Ebenso wie Wolfgang Busch, ASS seit 2012, der im Gespräch mit Passant Markus Gerster ganze Arbeit leistete und rundum sein gesammeltes Wissen weitergab.

Passanten müssen bei schlechten Lichtverhältnissen damit rechnen, von Autofahrern sehr spät oder gar nicht gesehen werden. Eine entsprechende Grafik belegt: Wer dunkel gekleidet ist, ist erst bei 25 Metern und weniger Distanz sichtbar, zusätzlich an der Bekleidung angebrachte Reflektoren machen schon auf eine Entfernung von 150 Metern sichtbar. Autolenker können entsprechend rechtzeitig Bremsmanöver einleiten; es bleibt ein lebensrettender Sicherheitsabstand.

„Wie stark unsere Aufklärungsarbeit Früchte trägt, lässt sich nicht in Zahlen fassen“, sagt Udo Loppnow. Und ist deshalb unermüdlich in seiner Sensibilisierungsarbeit. „Auffälligkeit kann Leben retten“, hieß es immer wieder.

Die von Polizei und ASS empfohlene Checkliste für Flaneure durch die Dunkelheit liest sich wie folgt: Dunkle Bekleidung ist suboptimal, sich hell zu kleiden ist gut. Noch wirksamer sind reflektierende Materialien, wahlweise in Jacke oder Mantel eingearbeitet oder als sogenannte Blinkies appliziert. Trotzdem sollte sich niemand darauf verlassen, von Autofahrern gesehen zu werden — sondern vorsichtig sein und mitdenken. Ampeln, Fußgängerüberwege und Querungshilfen benutzen.

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