Sicher bezahlen mit der Karte

Jugendliche Experten warnen Senioren in Vorträgen vor den Fallstricken beim Bezahlen mit Kreditkarten und Scheckkarten.

Sicher bezahlen mit der Karte
Foto: dpa/Roessler

Kreis Mettmann. Kurz nach dem berühmten „Ersten“ im Monat, sieht man sie in fast jeder Bank am Geldautomaten oder am Schalter stehen: Senioren, die einen Großteil ihrer Rente bar abheben und dann den Rest des Monats mit dem Geld auskommen möchten.

„Das ist leider immer noch so. Dabei ist die Gefahr sehr hoch, dass die Senioren beim Geld abheben ausgespäht werden“, sagt Sigrid Backmann. Auf dem Heimweg drohen Überfälle oder Taschendiebstähle. Dabei sei es doch so einfach, sich sein Geld einzuteilen und mit der Scheckkarte jede Woche das Geld zum Leben abzuheben, das man wirklich auch ausgibt.

Wie das funktioniert, das wissen viele Senioren heute immer noch nicht. „Oder es ist ihnen zu kompliziert, sie haben Angst vor der Technik“, sagt Backmann. Die Verbraucherzentrale möchte etwas dagegen tun und hat nun eine Vortragsreihe unter dem Titel „Sicher bezahlen, aber wie“ ins Leben gerufen.

Das besondere: Die Verbraucherscouts sind bereits selbst im Ruhestand und wurden für ihre neue Aufgabe und verständliche Vorträge von der Verbraucherzentrale und Trainern geschult. Im Kreis Mettmann können Bürgervereine, Altenheime oder Begegnungsstätten die Vorträge kostenlos buchen. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Leute eher etwas aufnehmen und wirklich behalten, wenn sie es in einem persönlichen Gespräch erfahren“, sagt Erwin Knebel. Er ist selbst Verbraucherscout und hat das Projekt vor einem Jahr mit ins Leben gerufen.

Dazu komme, dass es in Deutschland nach wie vor die unglaubliche Zahl von fast 7,5 Millionen Menschen gebe die gar nicht lesen und schreiben können. Dazu kommt noch mal eine große Anzahl von Leuten, die Schwierigkeiten haben, längere Texte zu lesen und vor allem zu verstehen.

Informationen zu sicheren Bankgeschäften gibt es natürlich reichlich in gedruckter Form und im Internet — doch es werde offenbar nicht genug gelesen. Sonst könne es nicht sein, dass es immer noch Senioren gebe, die etwa die PIN-Nummern ihrer Scheckkarten mit im Portemonnaie aufbewahren. Wenn dann jemand das Portemonnaie findet oder stiehlt und Geld abhebt, wird es schwierig zu beweisen, dass PIN und Karte wie vorgeschrieben getrennt voneinander aufbewahrt wurden.

Doch die Verbraucherscouts geben auch ganz praktische Tipps etwas zu Kreditkarten, ohne die man heute fast kein Hotel im Ausland oder einen Flug im Internet buchen kann. „Welche Karte ist die Richtige, was ist eine Guthabenkarten, da gehe wir richtig ins Detail“, sagt Erwin Knebel. Denn Geldabheben im Ausland — das kann mit einer Kreditkarte richtig teuer werden. Zinsen von bis zu 18 Prozent können fällig werden,

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