Senioren kommen mit Spaß aus der Puste

Unter dem Motto „Bewegt älter werden“ bot der Kreissportbund Mettmann fünf Stationen zum Mitmachen und ausprobieren. Das ließen sich die Besucher nicht zweimal sagen.

Senioren kommen mit Spaß aus der Puste
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Sport zu treiben, ist in allen Altersphasen wichtig. Darüber sind sich Ärzte und Wissenschaftler einig. Denn bereits ab etwa 30 Jahren baut die Muskulatur ab, Ausdauer, Beweglichkeit, Reaktionsvermögen und Balancegefühl lassen nach. Um bestimmten Krankheiten vorzubeugen und im Alter geistig und körperlich fit zu sein, initiierte der Kreissportbund Mettmann (KSB Mettmann) jetzt einen Aktionstag. Als „Leuchtturmprojekt“ beschreibt Organisator Simon Tsotsalas (32) das Programm „Bewegt älter werden“, das über den Tag verteilt fünf Programmpunkte bereit hielt.

In abgespeckter Version gab es Ähnliches bereits in der Neandertalstadt, sagt der Diplom-Sportwissenschaftler, der seit Anfang 2012 für den KSB Mettmann tätig ist. Als „offenes Angebot und Einstiegshilfe“, umschreibt der Fachmann den Tag. „Es geht um so vieles“, einerseits sollen Menschen, die in ihrer Jugend Sport trieben, quasi reaktiviert werden. Andererseits sollen diejenigen, die in der warmen Jahreszeit gerne unter freiem Himmel unterwegs sind, daran erinnert werden, dass Vereine und Institutionen auch in den kälteren Jahreszeiten ein breitgefächertes Angebot bereit halten. „Das Bewegungsangebot geht im Alter weiter, und zwar nicht nur im Freizeitsport, sondern auch im organisierten Sport.“ Und damit besagte Vereine und Wohlfahrtsverbände Passgenaues anbieten, ist Simon Tsotsalas als ständiger Berater mit ihnen im Gespräch. „Es ist wichtig, Vereine zu motivieren, mehr Angebote für Senioren einzurichten.“ Wer sich dann als Golden Ager gerne Beine machen lassen möchte, für den ist der KSB Mettmann wiederum der richtige Ansprechpartner. „Wir haben einen Überblick, wer was anbietet.“ Ein knappes Dutzend Betreuer begleitete den Aktionstag. Darunter Aktivposten wie der ohnehin fürs Caritas-Netzwerk überaus umtriebige Robert Güde sowie Hans Duncker von der Awo. Am Pferdebrunnen in der Oberstadt startete der Tag mit einem „Winter Cross-Boccia“, einer Art Boule-Spiel, das in einen Stadtspaziergang integriert wurde. Wetterbedingt war hier die Resonanz nicht überwältigend, wie der KSB-Mann resümierte. Beim Vortrag zur adäquaten Ernährung im evangelischen Gemeindesaal an der Freiheit- straße, einem gemeinsamen Mittagssnack bei der Awo und der Pingpong-Veranstaltung „Mal wieder Tischtennis spielen“ ging es dagegen hoch her.

Der soziale Aspekt, „raus und unter Leute“ war ebenso für die Teilnehmer des nachmittäglichen Tanzvergnügens ein gutes Argument, bei „Agilando“ an der Tanzschule Krauss mitzumachen. „Die süßesten Früchte hängen hoch!“, motivierte Andrea Krauss ihre Neu-Tänzer, die Arme zu strecken als wollten sie die Sterne vom Himmel pflücken. Knallrote Schaumstoffröhren ersetzten bei Schwunggirlanden die lebendigen Walzer-Partner und sanft in den Hüften wippend machten alle mit. „Bewegung lockert die Muskulatur“, feuerte die Tanzlehrerin Awo-Mann Hans Duncker an. Und zu Melodien wie „In the Mood“ oder dem von Whitney Houston mit Enrique Iglesias dahin gehauchten „Could I have this kiss forever“ gerieten alle fröhlich aus der Puste.

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