Schüler erforschen Suchtgefahr im Netz

Achtklässler des KHG machten sich mit den Fallen im Internet vertraut.

Mettmann. Chats, soziale Netzwerke und virtuelle Spiele, das alles ist für Teenager ebenso selbstverständlich wie das internetfähige Mobiltelefon. Dass moderne Medien aber auch großes Suchtpotenzial haben, wird gerne ignoriert. Deshalb stand für alle vier Klassen der Jahrgangsstufe acht der Donnerstag komplett im Zeichen von Informationen und Präventionsmaßnahmen.

Unter dem Titel „Internetsucht“ hatte das Konrad-Heresbach-Gymnasium (KHG) in Zusammenarbeit mit Jörn Czymoch von der AOK und dem Computerclub Köln, einem Verein für Medien, Bildung und Kultur, einen Tag zum Thema organisiert.

Bevor am Abend bei einer Präsentation Eltern, Lehrern und Interessierten gezeigt wurde, was tagsüber erarbeitet wurde, hatten die Kinder vier Schulstunden lang einzelne Schwerpunkte zum Thema erarbeitet. Da wurde etwa geprüft, ob „man immer zum gleichen Zeitpunkt und in Absprache mit den Eltern und nur für eine bestimmte Zeit mit dem Computer ins Netz darf“, „was sind denn so Sachen wie Twitter und Facebook und so überhaupt“ und „was passiert, wenn ich eine Altersvorgabe einfach missachte“, berichteten die Teilnehmer.

Kombiniert mit einem Fragebogen ging es um Netzwerken, Shoppen und Spielen und eben auch um die Gefahren, die das Surfen im so genannten Netz birgt, wie Nicola Furch vom Computerprojekt-Köln erläutert. „Was passiert, wenn man wahllos irgendwo klickt?“ Wo lauern Gefahren, etwa finanzieller Art?

„Die locken auf ganz vielen Seiten mit einem billigen Angebot und dann wird’s plötzlich teuer“, lautete eines der Ergebnisse. Anstelle aber bloß zu referieren ging es vor allem darum, die Kinder selbst recherchieren zu lassen, Diskussionen anzuregen und Erfahrungen auszutauschen.

„Das Thema ‚Internet’ ist bei uns ein Baustein im Projekt ‚Starke Kids Netzwerk“, erklärte Czymoch. Das Projekt, 2000 initiiert, geht jetzt in die dritte Runde und beschäftigt sich mit den Schwerpunkten Ernährung, Bewegung und Computer.

Um praktisch zu zeigen, was es jenseits des Rumsitzens vorm Rechner gibt, war Doris Romanowicz von Mettmann Sport eingeladen worden. Sie machte mit den Kindern einige Bewegungsspiele und studierte die ersten Schritte eines kleinen Jazz-Tanzes ein. Damit sich die Welt nicht auf einen viereckigen Schirm reduziert und Spiel- oder Internetsucht entsteht, müssen, wie immer, rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden. Das war das Fazit des Thementages am KHG.

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