Schnee lähmt den Nahverkehr

Busse fuhren wegen Blitzeis nicht – die Information der Fahrgäste lief ebenfalls eingeschränkt.

Mettmann. Damit hatte Gabriele Weitz-Rüttger nicht rechnen können, als sie am Donnerstag mit der Regiobahn auf dem Heimweg nach Mettmann war: Während sie wie viele andere Fahrgäste in der warmen Bahn saß, brach in Mettmann das Chaos aus.

Als es am frühen Abend regnete, gefror der Regen auf den Straßen und Gehwegen: Blitzeis. Kurz darauf setzte dichter Schneefall ein. Der Verkehr in der Stadt kam fast zum Erliegen, Busse stellten sich quer.

Als Gabriele Weitz-Rüttger an der Endhaltestelle Stadtwald ausstieg, um mit dem Bus nach Hause zu fahren, stellte sie fest: Die Busse der Rheinbahn fuhren aufgrund der Wetterlage nicht mehr.

"Mit dem Wetter muss man sich abfinden. Aber warum gab es keine Durchsage? Dann wäre ich bereits in Mettmann-Zentrum ausgestiegen und nicht bis zum Stadtwald durchgefahren", wunderte sie sich. Dabei hat die Bahnfahrerin erlebt, dass es auch anders geht.

"Letzten Montag wurden wir vom Fahrer der Regiobahn bereits an der Haltestelle Neanderthal darauf hingewiesen, dass dort keine Busse mehr warten", lobt sie. Wie kommt es also, dass die Informationen so unterschiedlich fließen?

"Bei Blitzeis und heftigem Schneefall wie am Donnerstag, wird es schwierig für uns und die Kollegen der Rheinbahn, Informationen rechtzeitig weiter zu geben", räumt Marcel Winter, Pressesprecher der Regiobahn, ein.

"Normalerweise funktioniert die Kommunikation zwischen uns und der Rheinbahn auch sehr gut", sagt er.

Gegen 17 Uhr informierte die Leitstelle der Rheinbahn laut Sprecherin Heike Schuster auch am Donnerstag zumindest darüber, dass die Haltestelle "Neanderthal" nicht mehr angefahren werde.

"Die Haltestelle ist eigentlich immer betroffen, sobald es schneit", sagt Schuster. Die Zufahrt zur Haltestelle sei zu steil. Diese Nachricht sei auch am Donnerstag an die Fahrer der Regiobahn weitergegeben worden.

Für die anderen Haltestellen habe die Rheinbahn allerdings keine verbindlichen Aussagen treffen können. Die Busfahrer seien bei schlechtem Wetter angewiesen, so weit zu fahren, wie es geht - oder einfachere Strecken zu nehmen.

"Bei den Linien 741, 742, 746 und O10 bis O13 haben wir daher zunächst nur gemeldet, dass es zu Verspätungen kommen kann", sagt Heike Schuster.

Verständnis für den Ärger der Fahrgäste ist ebenso da wie der Hinweis auf Gegenseitigkeit. "Aus Kundensicht kann ich verstehen, dass man nicht begeistert ist, wenn man auf einmal ohne Bus dasteht", gibt Winter zu. Aber gerade bei solch widrigen Wetterverhältnissen müssten auch die Fahrgäste Abstriche machen.

Dennoch bedauert Winter, dass die Fahrgäste nicht rechtzeitig informiert wurden. Rheinbahn und Regiobahn möchten in Zukunft deshalb nochmal das Gespräch suchen, um die Absprachen zu optimieren.

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