Sanierung ja — Umgestaltung nein

Dass die Buckelpiste Düsselring einer Sanierung bedarf, sehen die Anwohner ein. Doch sie wehren sich gegen eine Umgestaltung, für die sie tief in die Tasche greifen müssten.

Sanierung ja — Umgestaltung nein
Foto: Zacharias

Mettmann. Anwohner des Düsselrings und der Hubertusstraße protestieren gegen eine Neugestaltung dieser Straßen. Wann und wie der Düsselring und die Hubertusstraße saniert oder umgebaut werden, steht noch nicht fest. Zunächst soll die Verwaltung nämlich eine Antwort auf die Frage liefern, wie viel Geld die Anlieger zahlen müssen. Sie müssen sich laut Kommunal-Abgabengesetz (KAG) an den Kosten prozentual beteiligen. Im Raum stehen Gesamtkosten von 4,2 Millionen Euro. Und je höher die Umbaukosten sind, desto mehr müssen die Anwohner zahlen.

Sanierung ja — Umgestaltung nein
Foto: Köhlen

Ein weiterer Kritikpunkt: Die im Vorfeld zugesagte Bürger-Informationsveranstaltung hatte gar nicht stattgefunden. Die soll spätestens nach Klärung der Anliegerbeiträge nachgeholt werden. Die Anlieger fordern „keine Luxussanierung“ mit Radfahrsteifen, sondern eine grundlegende Sanierung der Straße, aber in ihrer jetzigen Breite und dem vorhandenen Aussehen.

„Auf dem Düsselring wohnen viele ältere, aber auch jüngere Familien, die Probleme haben, derartige Kosten zu tragen“, schreibt ein Anwohner in einem offenen Brief an Bürgermeister Thomas Dinkelmann. Nicht alle Anwohner hätten einen fünfstelligen Betrag auf ihrem Sparbuch über, um die Sanierung der Straße zu bezahlen. Auch sei es für ältere Menschen sicherlich nicht ganz so leicht, überhaupt noch einen Kredit gewährt zu bekommen.

„Ich selbst bin Familienvater von zwei Kindern“, schreibt der Anwohner, „und habe mir mit meiner Familie vor vier Jahren unser Haus auf dem Düsselring gekauft. Für den Kauf und die Sanierung dieses Hauses wurden alle unsere Ersparnisse aufgebraucht, zudem mussten wir natürlich auch Kredite aufnehmen. Es wird daher für uns sehr problematisch, einen fünfstelligen Betrag für die Sanierung der Straße zu bezahlen.“ Im Ergebnis hätte man nach der Luxussanierung eine schöne neue Straße, allerdings mit Eigentümern, die sich nicht mal mehr die Blumen für den Vorgarten leisten könnten.

Ein anderer Anwohner erinnert an die „Geschichte“ des Düsselrings: Der Schwerlastverkehr der Kalkwerke Neandertal erkannte die neue Straße schnell als Abkürzung und nutzte die neue Verbindung ab den frühen Morgenstunden für eine Verkehrs- und Lärmbelästigung ungekannten Ausmaßes, die unmittelbar nach Eröffnung der Straße den Grundstein für den heutigen schlechten Zustand legte.

In einem jahrelangen juristischen Kampf der Interessengemeinschaft Düsselring/Hubertusstraße gegen die Stadt Mettmann konnte dann zwar erreicht werden, dass Verbotsschilder für Lastwagen über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht aufgestellt wurden, die aber wegen fehlenden Willens, dieses Verbot durchzusetzen, wenig änderten. Erst mit der späteren Eröffnung der K 18 nahm der Schwerlastverkehr den neuen, kürzeren Weg. Die in der Folge errichteten Neubaugebiete in Mettmann-West hätten anschließend für ein weiteres Anwachsen des Verkehrs auf den fraglichen Straßen gesorgt. Jetzt habe die Stadt neue Pläne, die die Anlieger erneut stark belasten würden. Auch der Wegfall weiterer Parkplätze und das Fällen vorhandener Bäume nutze niemandem. „Deshalb mein Appell: Bringen Sie die Straße wieder in einen angemessenen Zustand und beenden Sie die Politik gegen die Interessen der Anwohner.“

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