Raupen fressen immer mehr Buchsbäume im Kreis Mettmann

Der Buchsbaumzünsler breitet sich aus. Sehr zum Ärger der Gärtner.

Raupen fressen immer mehr Buchsbäume im Kreis Mettmann
Foto: Weißbrod/dpa

Mettmann. „Die Leute sind sauer, traurig und enttäuscht“, sagt Andreas Neumann, der Leiter des Mettmanner Recyclinghofes. Täglich kommen Menschen und bringen abgestorbene Buchsbäume zur Entsorgung. „Viele fragen, ob sie die Überreste bei uns abgeben können, oder ob diese in den Restmüll gehören“, sagt Neumann. Der Mettmanner Recyclinghof nimmt die abgestorbenen Pflanzen an. Sie landen auf dem Grünabfall. „Der Grünabfall wird in der Kompostierungsanlage in Breitscheid abgegeben, dort geschreddert und hoch erhitzt. Pilze und die Buchsbaumzünsler sterben ab“, sagt Neumann. Somit ist klar, die abgestorbenen Pflanzen können problemlos als Grünabfall entsorgt werden.

Buchsbaum findet sich in nahezu jedem Garten: Ob als Formschnitt in moderner Gartenarchitektur, als immergrünes Strukturgehölz auf Balkon und Terrasse oder als Beeteinfassung im Landhausgarten. Die guten Eigenschaften des Buchsbaums wie immergrün, langsam wachsend, schnittverträglich und mit dichtem Blattwerk machten ihn zu einer der beliebtesten Pflanzen. Mittlerweile ist der Buchsbaum ein Auslaufmodell.

Seit einigen Jahren ziehen zwei Buchsbaum-Herausforderungen durch das Land: Zum einen breitet sich der Buchsbaumpilz in nahezu allen Regionen in Deutschland aus. Der Buchsbaumpilz ist eine Krankheit, die einen starken Laubfall und das Absterben junger Triebe verursacht und damit den Buchsbaum schnell unansehnlich macht. Zum zweiten grassiert der eingeschleppte Buxus-Schädling, der Buchsbaumzünsler, der sich in vielen Regionen Deutschlands durch die Buchsbaumblätter frisst und blattlose Gerippe übrig lässt. Auch wenn es Berichte zu Bekämpfungsstrategien gibt, so bleibt doch vielen Gartenbesitzern oftmals nur das komplette Austauschen aller Buchsbaum-Exemplare. Inzwischen raten Landschaftsgärtner ihren Kunden von der Pflanzung neuer Buchsbäume ab. So auch Ulf Auer von der Hephata-Gärtnerei auf dem Benninghof in Mettmann. „Wir haben zwar noch Buchsbäume, doch die sind alle betroffen. Nach und nach nehmen wir die aus dem Sortiment.“

Die erste Alternative zum beliebten Buchsbaum ist die Stechpalme (Ilex crenata). Viele Sorten dieser Pflanzengattung sehen dem Buxus zum Verwechseln ähnlich. Einige Sorten tragen Beeren im Herbst und Winter. Der Ilex crenata ist immergrün, schnittverträglich, kompakt und resistent gegen Zünsler und Buchsbaumpilz. Eine zweite schnittverträgliche, immergrüne Alternative zum Buxus ist der Bloombux. Die kompakt wachsende Pflanze ist resistent gegen Zünsler und Buchsbaumpilz und blüht von Mai bis Juni.

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