Publikum bleibt Haan treu

Offene Geschäfte, der Martinszug, der Martinsmarkt und die Autoshow lockten gestern zahlreiche Besucher in die Innenstadt.

Haan. Eine handvoll Verkaufsstände scheint sich gegen den eiskalten Wind auf dem Neuen Markt regelrecht geduckt zu haben. Zaghaft steigt ein Düftchen vom Bratwurststand auf. Besucher stehen in engen Trauben um das kleine, bunte Karussell, warten auf ihre Kinder. "Hier gibt’s coole Weckmänner", ruft ein junger Fahrradfahrer seiner Freundin zu. Am Sonntag bot der vierte Haaner Martinsmarkt einiges auf, um Besucher in die City zu locken.

Unter ihnen Anselm Steenpass, der etwas enttäuscht vom verkaufsoffenen Sonntag ist: "Nicht alle Geschäfte haben geöffnet", hat er bemerkt. Mit seiner Frau ist er zum Spaziergang in die City gegangen, um ein bisschen aus der Wohnung zu kommen: "Und natürlich wollen wir die Einzelhändler unterstützen."

Agnes Albrecht, Mitarbeiterin von "Leonardo" hat sich vorbereitet: "Wir haben weihnachtliche Artikel - Engelchen, Schalen und Vasen - dekoriert." Wie fast alle Geschäfte in der Fußgängerzone gibt der Laden heute einen Sonderrabatt.

Für Martinslieder singende Kinder hält Albrecht kleine Schlüsselanhänger als Geschenke bereit. "Ich erwarte, dass zu St.Martin viele Familien kommen", ergänzt die Verkäuferin. Allerdings lockten verkaufsoffene Sonntage auch in Hilden, Ratingen und Wuppertal.

"Wir haben in Haan ein sehr treues Publikum", hofft Stefan Wassermann. "Da werden nicht so viele in die Nachbarstädte fahren." Der Augenoptikermeister ist Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft "Wir für Haan", hat den vierten Haaner Martinsmarkt mit organisiert.

Die Floriansmusikanten von Trompeter Dieter Herzberg reiben sich die Hände warm. "Nächstes Jahr verlegen wir den Martinsmarkt ins Frühjahr" witzelt Wassermann. Aber die Dixie-Kapelle aus Feuerwehrleuten lässt sich auch heute nicht schrecken, baut tapfer Instrumente und Notenständer auf. Mit flotter Musik ist die Wartezeit zum Martinszug schnell überbrückt. Nach der Mantelteilung verteilen die Helfer von "Wir für Haan" Martinstüten an die Laternen tragenden Kinder.

Besucher Maciek Oskroba aus Wickede an der Ruhr schiebt seine fünf Monate alte Nichte Sofie im Kinderwagen durch die Stadt: "Es ist hier ja querbeet bunt gemischt", freut er sich. Er werde später nochmal wieder kommen: "Es ist gut, mal unter Leuten zu sein."

Zum Martinsfeuer der Jugendfeuerwehr kommen dann die Haaner Lichter hinzu - Illumination unter der Regie der Autohäuser der Region. "Man will halt für Haan was tun", erklärt Jennifer Jüntgen vom gleichnamigen Mercedes-Händler. Die Unternehmen zeigen Fahrzeuge aller Klassen, von Kleinwagen bis zu Luxuslimousinen.

Ein Verkaufserfolg zeige sich nur, wenn ein Kunde sich später ausdrücklich auf den Martinsmarkt bezieht. Dennis Jarzombek von Auto-Haese findet:"Es geht hier um sehen und gesehen werden."

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