Politik fordert weitere Kita

Der Jugendhilfeausschuss erteilt den Auftrag, eine Einrichtung am Goldberg zu bauen. Sie kostet laut Stadt 1,8 Millionen Euro.

Mettmann. Einstimmig hat der Jugendhilfeausschuss am Donnerstagabend der Verwaltung den Auftrag erteilt, am Goldberg eine zwei-/dreigruppige Kindertagesstätte zu bauen. Kämmerer Reinhold Salewski wird die Nachricht am Freitag mit Schrecken vernommen haben. Denn die Kita am Goldberg kostet nach ersten Schätzungen der Verwaltung rund 1,8 Millionen Euro. Allerdings wird letztlich der Rat darüber entscheiden, ob Mettmann eine neue Kita bekommt oder nicht.

Silvia Böhm, SPD

Angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt hatte die Verwaltungsspitze sich gegen eine Kindertagesstätte ausgesprochen. Stattdessen sollten die evangelischen Kitas Am Hoshof in Metzkausen und die Awo-Kita an der Düsseldorfer Straße um jeweils eine Gruppe ausgebaut werden. „Mit den zwei neuen Gruppen würden wir bei den U3-Plätzen eine Bedarfsabdeckung von 48 Prozent erzielen“, sagte Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür. Die Kosten dafür gibt die Stadt mit 453 000 Euro an.

Die Bereitschaft der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde, neben ihrem Gemeindehaus an der Bahnstraße eine dreigruppige Einrichtung zu bauen, fand keine Mehrheit und wurde abgelehnt. Dagegen beschloss der Ausschuss, dass nicht nur am Goldberg eine Kita gebaut werden soll, sondern auch die Einrichtungen Am Hoshof und der Awo um je eine Gruppe erweitert werden sollen.

CDU, SPD und Grüne erklärten, dass durch das neue Wohngebiet, das am Stadtwald entsteht, dort ein besonderer Bedarf an Kita-Plätzen entstehen werde. „Wir sehen einfach den Bedarf am Goldberg“, sagte Heide Hein-Kircher (CDU). SPD-Ratskollegin Silvia Böhm sagte: „ Es ist doch weltfern, so ein großes Baugebiet auszuweisen und dort keinen Kindergarten zu bauen.“

Pfarrer Jürgen Artmann erklärte für die evangelische Kirchengemeinde zu den Ausbauplänen der evangelischen Kita Am Hoshof: „Wir haben keine Ambitionen zum Ausbau, sind aber dazu bereit, wenn es der Jugendplanung hilft.“

Für eine neue Kita am Goldberg müsste die Stadt vom Kreis Mettmann ein Grundstück an der Goldberger Straße kaufen, in direkter Nachbarschaft zum Job-Center. „Da sind wir in guten Gesprächen mit dem Kreis“, sagte Hinterthür. Das Grundstück soll 250 000 Euro kosten. Laut Hinterthür sei es aber noch problematisch, auf dem Grundstück eine Kita mit drei Gruppen zu bauen. „Dafür ist der Platz noch zu klein“, sagte Hinterthür, „und wenn wir in die Höhe gehen, würde das die Baukosten extrem verteuern“.

Erst, wenn das Job-Center in den Neubau der Agentur für Arbeit einzieht, wäre Platz für eine dritte Gruppe. Doch bislang gibt es noch kein Grundstück, auf dem die Agentur bauen könnte.

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