Peer Steinbrück stellt sein neues Buch vor

Dabei spart er nicht mit Kritik an sich selbst.

Aufgeräumt und angriffslustig präsentierte sich Peer Steinbrück im Konferenzraum der Neandertalhalle. Der ehemalige Kanzlerkandidat der SPD stellte sein neues Buch mit dem Titel „Vertagte Zukunft — Die selbstzufriedene Republik“ vor.

Steinbrück ging zunächst auf die Entstehungsgeschichte des 300-seitigen Buches ein. „Ich wollte nach der verlorenen Bundestagswahl nicht larmoyant durch die Welt gehen oder meine Wunden lecken“, sondern einen Weckruf für eine aktivere Gesellschaft starten. „In unserer Gesellschaft“, so Steinbrück in seinem Buch, „habe sich eine Kultur des Misstrauens ausgebreitet, das den Zusammenhalt und damit die Zukunft des Gemeinwesens bedroht.“ Ein besonderes Misstrauen gelte der Politik und ihren Hauptdarstellern. Sie unterliegen, so der Bundestagsabgeordnete, dem Generalverdacht, hinter verschlossenen Türen oder in exklusiven Netzwerken die nächste Verschwörung vorzubereiten. Steinbrück brach eine Lanze für die vielen Ratsmitglieder, die sich ehrenamtlich engagieren, sich die Nächte um die Ohren schlagen und am Wochenende statt ins Fußballstadion zu gehen, gesellschaftliche Verpflichtungen wahrnehmen.

Selbstkritisch ging Steinbrück auch auf die verlorene Bundestagswahl ein. Ja, er habe Fehler gemacht, er sei zu eitel gewesen, habe darauf gehofft, Wähler zu gewinnen, die nicht im SPD-Lager zu finden seien.

Das Buch enthält viele Denkanstöße, die es wert sind weiter gedacht zu werden. Steinbrück redet klare Kante und macht sich stark für mehr Engagement in allen Teilen der Gesellschaft. cz

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