Nourneystraße: Dornröschenschlaf beendet

Der Mettmanner Bauverein hat in die Wiederbelebung der Straße mehr als 2,1 Millionen Euro investiert.

Mettmann. Trostlos, schäbig, ungemütlich — die Nourneystraße hat Jahre lang einen wenig einladenden Anblick geboten. Nachdem Rewe das kleine Nahversorgungszentrum verlassen hatte, verödete die Straße. Viele Geschäfte standen fortan leer, die Eckkneipe wurde geschlossen. Die Mehrfamilienhäuser gegenüber, einst städtische Notunterkünfte, verfielen immer mehr. Doch der Mettmanner Bauverein (mbv) hat die Straße aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst. Ein teurer Kuss, der die Genossenschaft 2,13 Millionen Euro gekostet, aber der Straße viel Farbe und Leben gebracht hat.

Nachdem der Bauverein 2007 die Häuser Nourneystraße 1 bis 7 gekauft hatte, wurde vor zwei Jahren ein großes Sanierungskonzept gestartet. Alle 24 Wohnungen, die über der Ladenzeile liegen, wurden modernisiert und saniert.

Vorstandsmitglied Bodo Nowodworski: „Die gesamte Haustechnik wurde erneuert, die Bäder modernisiert und alle Fenster gegen neu ausgetauscht. Das Dach wurde erneuert und auf die Fassaden ein Wärmedämmputz aufgetragen.“ Durch diese Maßnahmen, sagt Nowodworski, konnten die Mieter ihren Energieverbrauch deutlich senken.

Nach der kompletten Sanierung der Wohnungen ging es an die Geschäftsräume. Nowodworski suchte mit einem Makler Mieter für die Ladenlokale. „Das war kein Selbstläufer. Denn die Nourneystraße ist nicht gerade bevorzugte Lage“, sagt Nowodworski. Doch inzwischen sind alle Ladenlokale vermietet. Der letzte Mieter, eine Frau aus der Nachbarschaft, wird Anfang November ein Outlet für Kinderbekleidung bekannter Modemarken eröffnen.

Ein Kiosk, eine kleine Backstube, ein türkischer Markt für Obst, Gemüse und Fleisch, eine Fußpflege, ein Physiotherapeut, eine Pizzeria, eine Fahrschule, ein Friseur und eine Kindertagespflege für Kinder unter drei Jahren sind außerdem an die Nourneystraße gezogen.

Die Kindereinrichtung ist eine Idee des Bauvereins, um seinen Mitgliedern Betreuungsplätze in eigenen Objekten zur Verfügung zu stellen. Nowodworski: „Wir haben die Räume an drei Erzieherinnen vermietet, die sich um neun Kinder, aber nicht nur von unseren Mitgliedern, kümmern.“ Für die Einrichtung gebe es sogar eine Warteliste. Mitglieder des Bauvereins werden bevorzugt. „Wenn wir noch eine andere Immobilie aus unserem Bestand finden, in der wir so was machen können, wollen wir weitere Plätze für die Betreuung anbieten“, sagt Nowodworski.

Froh ist der Bauverein, dass auf der gegenüberliegenden Seite ein neuer Eigentümer der ehemaligen städtischen Notunterkünfte gefunden wurde, der die Häuser inzwischen entkernt hat und nun wieder aufbaut. Im ehemaligen Schlecker-Markt, in direkter Nachbarschaft zur Häuserzeile des Bauvereins, ist ein Schuhhändler eingezogen. „Jetzt müsste sich nur unten auf der Ecke was tun“, sagt Nowodworski.

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