Neanderthal Museum inszeniert seine Reise durch die Zeit neu

Mit rund 670 000 Euro wird im kommenden Jahr die Dauerausstellung des Neanderthal Museums erneuert. Sechs neue Figuren sollen zeigen, wie unsere Vorfahren ausgesehen haben. Dazu kommen interaktive Elemente.

Neanderthal Museum inszeniert seine Reise durch die Zeit neu
Foto: Moesgaard Museum

Mettmann. Wenn im nächsten Jahr am 10.10 das 20-jährige Bestehen gefeiert wird, soll die Ausstellung im Neanderthal Musem etwa anders aussehen als heute. „Wir starten bald mit dem Umbauarbeiten“, sagte gestern Direktor Professor Gerd-Christian Weniger. Das nötige Geld hatte gestern ebenfalls eine Professorin im Gepäck: Barbara Schock-Werner.

Die ehemalige Dombaumeisterin aus Köln ist Mitglied im Vorstand der NRW-Stiftung. Die stellt jetzt der Stiftung Neanderthal Museum einen Zuschuss in Höhe von 332.500 Euro für eine Aktualisierung der Dauerausstellung zur Verfügung. Dazu kommen noch einmal knapp 200 000 Euro des Landschaftsverbands Rheinland. Der Kreis Mettmann packt noch etwas oben drauf, so dass insgesamt 670 000 Euro für die Modernisierung der Schau zur Verfügung stehen.

„Die derzeit gezeigten Exponate sind bereits zehn Jahre alt“, sagte Barbara Schock-Werner. In den Museen reiche es schon lang nicht mehr, einmal erstellte Konzepte jahrzehntelang unverändert zu lassen. Geplant ist jetzt vor allen die Neuinszenierung einer „Reise durch die Zeit“, bei der die Besucher selbst Teil des humanevolutionären Stroms werden. Was sich dahinter verbirgt, erläutert Gerd Weniger. Der erste Teil des Museums beginnt bislang mit einer Zeitreise. Weil sich in den vergangenen Jahren am Stand der Forschung viel geändert hat, müssen viele Daten ergänzt werden. Dazu ist eine neue multimediale Wand geplant, deren Daten ständig an den aktuellen Stand nationaler und internationaler Forschung angepasst werden.

Die Besucher werden aber auch erleben können, wie unsere Vorfahren ausgesehen haben. Insgesamt sechs neue lebensnahe Figuren werden in Auftrag gegeben und den Stand der Entwicklung bis hin zum modernen Menschen widerspiegeln. Wie schon beim Neandertaler wird erneut auf die Brüder Kennis zurückgegriffen, die sehr lebensnahe Modelle herstellen können.

Auch die vor allem bei Schulklassen vielgefragten Forscherboxen des Museums sollen technisch aufgerüstet und an die Vermittlungsformen aktueller Social Media-Formate angepasst werden. „Die Jugendlichen können dann wie sie auf ihren Smartphones gewöhnt sind, kurze Filme anklicken und sich informieren“, sagte Weniger. Der 20. Geburtstag soll aber nicht nur mit der modernisierten Ausstellung gefeiert werden. Professor Gert Kaiser, Vorsitzender des Stiftungsrats, wünscht sich auch einen ganz besonderen Gast.

Weil vor 20 Jahren Johannes Rau das neu gebaute Museum feierlich eröffnete, sollte dann zur Geburtstagsparty schon Hannelore Kraft kommen.

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