Musikschule: Der Katzenjammer bleibt aus

Nach den Entgelterhöhungen wurden weniger Schüler als befürchtet von der Musikschule abgemeldet. Die Schule hat neue Projekte an Schulen und in Kitas gestartet.

Mettmann. Trotz teilweise massiver Entgelterhöhungen von bis zu 20 Prozent an der Musikschule zum 1. Januar 2010 hat sich die Befürchtung, dass viele Eltern ihre Kinder abmelden werden, nicht bestätigt.

Zwar hatte die Musikschule zunächst mehr als 70 Schüler durch Abmeldungen verloren. Doch inzwischen hat sich die Schülerzahl an der Musikschule wieder stabilisiert. Das geht aus dem neuesten Bericht der Musikschule hervor, der im Ausschuss für Schule und Kultur am Donnerstag, 1. März, um 17 Uhr im Rathaus vorgelegt wird.

Zum 1. Januar dieses Jahres waren an der Musikschule 739 Schüler angemeldet, vor einem Jahr waren es 752 Schüler. Martin Hörisch, Leiter der Musikschule, geht davon aus, dass sich die Schülerzahl im Laufe des Jahres noch weiter nach oben entwickelt wird.

Zumal die 29 Erstklässler an der Otfried-Preußler-Schule, die an dem von der Musikschule durchgeführten Projekt „JeKi“ (Jedem Kind ein Instrument) teilnehmen, erst im Februar — nach den Halbjahreszeugnissen — mitgezählt werden.

Weiterhin hat die Musikschule mit der Astrid-Lindgren-Schule eine Kooperation vereinbart: Seit Februar wird auch dort das Angebot „Instrumentenkarussell“ angeboten, bei dem Schüler der zweiten Klassen von Lehrern der Musikschule unterrichtet werden. Bis auf die Katholische Grundschule Neanderstraße ist die Musikschule inzwischen an allen Mettmanner Grundschulen im Einsatz.

Außerdem hat die Musikschule mit der Kindertagesstätte der Awo sowie dem städtischen Kindergarten Eschenkämpchenweg im vergangenen Jahr Kooperationsprojekte in neuer Form begonnen. Die Kitas bieten für vierjährige Kinder einen jeweils halbjährigen Kurs „Musikalische Frühförderung“ an.

Dieser Kurs wird von einer Lehrkraft der Musikschule durchgeführt, die Kinder sind aber nicht an der Musikschule angemeldet, sondern werden von den Kindergärten eingeteilt und tauchen somit nicht in der Statistik der Musikschule auf. Die Honorarkosten für die Lehrer werden vom Familienbildungswerk der Awo sowie vom Förderverein der Kita Eschenkämpchenweg bezahlt.

Diese Kooperation ist für die Musikschule interessant, weil in diesem Modell alle Kinder die musikalische Frühförderung durchlaufen — und dann bis zur Einschulung in die musikalische Früherziehung an die Musikschule wechseln.

Zurzeit sind 47 Kinder an der Musikschule angemeldet, deren Eltern einen Sozialpass haben und die für den Unterricht ihres Nachwuchs nichts zahlen müssen. Damit soll auch Kindern aus einkommensschwachen Familien die Möglichkeit geboten werden, Musikunterricht zu bekommen.

Die Zahl dieser Kinder ist laut Musikschulleiter Martin Hörisch in den vergangenen zwei Jahren deutlich angestiegen. Die Einnahmeausfälle beziffert die Musikschulleitung auf jährlich rund 20 000 Euro.

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