Müll wird direkt in der Landschaft geschreddert

Grüne kritisieren Verhalten des Kreisbauhofes. Es fehlt Personal zum Einsammeln.

Mettmann. Wenn die Grünpfleger des Kreises das Grün am Straßenrand stutzen und es anschließend zerkleinern, wird nicht nur zu hoch Gewachsenes vor Ort geschreddert. Der Kreisbauhof setzt bei der Pflege der Grünstreifen an Kreisstraßen Fahrzeuge mit montierten Mäheinrichtungen ein. Dabei werden sowohl die anfallende Biomasse als auch sämtliche Abfälle wie Flaschen, Dosen, Plastikmüll geschreddert und in der Landschaft hinterlassen.

Bei den Grünen im Kreistag stößt dieses Vorgehen zunehmend auf Kritik. Kreistagsabgeordneter Jochen Gödde und Kreisvorsitzender Andreas Kanschat: „Aufgrund der von CDU und FDP im Kreis deutlich gedeckelten Personalressourcen kann der anfallende Müll an den Kreisstraßen nicht ordnungsgemäß getrennt und entsorgt werden — mit Folgen für Mensch, Tier und Natur. Die Tiere nehmen über ihre Nahrung Giftstoffe auf, die auch ins Grundwasser gelangen können“.

Die Grünen wollen das Problem nicht mehr hinnehmen. Sie fordern Union und Liberale zum Umdenken auf. „Die von CDU und FDP durchgedrückte Personalkostenbudgetierung hat sich auch an dieser Stelle nicht bewährt. Statt weiterer Personalreduzierungen muss die bürgerfreundliche Erfüllung der Kreisaufgaben wieder in den Mittelpunkt rücken“, betonen Gödde und Kanschat.

Der Kreis bestätigt die Beobachtung der Grünen. „Das ist so“, sagt Kreissprecherin Daniela Hitzemann. In der Vergangenheit sei das anders gewesen. „Da wurde vor dem Schnitt der Unrat größtenteils eingesammelt.“ Minijobber und Ein-Euro-Kräfte wurden zum Beispiel eingesetzt. Doch selbst dafür hat auch der schuldenfreie Kreis laut Hitzemann kein Geld mehr, „und auch nicht darüber hinaus Personal“. Und so werde der Unrat mitgehäckselt. Das werde sich auch so lange nicht ändern, „bis die Politik mehr Geld für Arbeitskräfte bewilligt“. Das ist nicht absehbar.

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