Mit der Familienkarte gibt’s Rabatt

Verbilligter Eintritt, günstige Beiträge im Verein oder Rabatt beim Einkauf - mit der Familienkarte sparen Erkrather bares Geld. Mettmann und Wülfrath gewähren Rabatte auf städtische Leistungen.

Mit der Familienkarte gibt’s Rabatt
Foto: Stephan Köhlen

Mettmann/Erkrath/Wülfrath. Familienkarten sind für viele Städte ein willkommenes Marketing-Instrument. Erst kürzlich hat die Stadt Erkrath den dazugehörigen Prospekt neu aufgelegt. Er führt auf, wer sich daran beteiligt und welche Vergünstigungen es gibt.

Das Prinzip einer Familienkarte ist ganz einfach: Geschäfte, Dienstleister, Vereine und (öffentliche) Einrichtungen bieten Inhabern eines Familienpasses Rabatte auf bestimmte Produkte oder besonders familienfreundliche Dienstleistungen an. In Erkrath beteiligen sich aktuell 54 Anbieter daran. So gibt es beispielsweise Rabatte auf Vereinsmitgliedschaften und Eintrittspreise, aber auch auf Kinderbrillen, Fernsehgeräte, Polstermöbel, Bewerbungsfotos und sogar auf Apfelsaft und Kunstwerke aus dem Neanderartgroup-Shop.

Nach Angaben von Sprecherin Maria Steinmetz gibt es die Familienkarte seit 2007. „Inzwischen wurden über 5000 Stück ausgegeben“, berichtet sie. Der Großteil — und zwar genau 4879 Exemplare — wurden bei Einführung der Karte an alle Familien in Erkrath per Post zugesandt. Seit Oktober 2016 stellt der Fachbereich Soziales die Familienkarten auf Anforderung aus, und zwar befristet für zwei Jahre. Seither wurden 142 weitere Karten ausgegeben. „Die Resonanz der Familien ist positiv“, resümiert Steinmetz. „Viele Familien werden über die Homepage der Stadtverwaltung auf das Angebot aufmerksam und beantragen auf diesem Wege auch eine Karte.“ Die Zielgruppe ist groß: Momentan gibt es in Erkrath 4399 Haushalte mit Kindern unter 18 Jahre.

In Mettmann gibt es keine Familienkarte. Der Sprecher der Stadt, Christian Barra, verweist stattdessen auf den Sozialpass. Ihn erhalten Familien, die auch die Grundsicherung beziehen.

Ein weiterer Unterschied zu Erkrath: Rabatte gibt es nur für öffentliche Einrichtungen, also „dort, wo die Stadt einen Einfluss hat“, erläutert Barra. So gibt es Ermäßigungen beispielsweise auf den Eintritt in das Natur- und Hallenbad, zu städtischen Kulturveranstaltungen und für die Hausaufgabenbetreuung und das Ferienprogramm des Kinderschutzbundes. Außerdem müssen Inhaber des Sozialpasses keine Gebühren für die Musikschule zahlen.

Immerhin: Rund 13 800 Euro kosteten im vergangenen Jahr diese Ermäßigungen die Stadt Mettmann in Form von Einnahmeverlusten. Das ist weniger als im Jahr 2016, als die Stadt noch 16 417 Euro investierte. Besonders gefragt waren vergünstigte Eintritte in Bäder und der Gebührenerlass der Musikschule. Den nahmen 2017 35 Kinder in Anspruch. Bei Kulturveranstaltungen wurde der Sozialpass in den vergangenen beiden Jahren hingegen kein einziges Mal genutzt. Das liegt daran, dass Kulturveranstaltungen für Kinder bereits stark ermäßigt sind. Zudem werden Veranstaltungen meist in Gruppen (Schulklassen, Kindergärten) besucht, die Finanzierung des Eintritts ist bereits vor der Veranstaltung geklärt.

Auch in der Stadt Wülfrath gibt es keine Familienkarte. Die Sprecherin der Stadt, Franca Calvano, verweist ebenfalls auf Vergünstigungen und Rabatte für ökonomisch schwache Familien.

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