Mettmanner Nachtleben: Er ist der „Boy von Ipanema“

Peter Petkovic hat seit 1978 das Mettmanner Nachtleben wie kein Zweiter geprägt.

Mettmann. Krummer Geburtstag und rundes Jubiläum — Peter Petkovic, als Initiator der Festa Brasileira so etwas wie der „Boy from Ipanema“, feiert die Feste wie sie fallen. Im Mittelpunkt von „Peters Frankenheim-Party“ am Wochenende im „Stadtwaldhaus“ stand die 30-jährige Partnerschaft, die den Gastronom mit der Düsseldorfer Brauerei verbindet. „Der Geburtstag ist doch total egal“, winkte er bei der Gästeschar hinsichtlich Gratulationen zum biologischen Alter ab.

Dass man dem gebürtigen Gruitener, der 1962 als zehnjähriger Schüler aufs Konrad-Heresbach-Gymnasium kam, seine 61 Jahre wenig ansieht, liegt laut Eigenaussage am strikten Nichtrauchen, „und ich war auch nie mein bester Gast am Tresen“.

Ungewöhnliche Eigenschaften für jemanden, der seit 1978 massiv die Party-Szene der Stadt bestimmte. Damals eröffnete der erklärte Wahl-Mettmanner seine erste Disco, das „Ipanema“, ab 1986 „M 1“. Unterm „Weltspiegel-Theater“ tobte sprichwörtlich der Bär, „und grundsätzlich wurde der Feierabend dann mit Astrud Gilberto eingeläutet“. Die besang in ihrem Welthit besagtes „Girl from Ipanema“.

Übrigens erst zwei Jahre später flog Petkovic zum ersten Mal nach Brasilien, „da war es toll, am liebsten wäre ich gleich dort geblieben“. Stattdessen brachte er einen gewissen Hauch Brasiliens in die Neandertalstadt. Mit dem „Iguassu“ eröffnete er an der Lutterbeck Straße das erste Café do Brazil.

Beide Läden begeisterten mit ihrem Konzept, „wir waren weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt“, und nach dem Umzug 1987 ins Stadtwaldhaus wurde die Latino-Idee besonders aufgenommen. Aus einem kleinen Caipirinha-Fest entwickelte sich das bundesweit berühmte Samba-Festival.

Diese unbeschwerten Festzeiten allerdings sind Vergangenheit. Nicht etwa, weil das „Stadtwaldhaus“, dessen Innenleben 1999 um- und ausgebaut und vor allem modernisiert wurde und seither in mediterraner Wohlfühl-Atmosphäre erstrahlt, nicht mehr in wäre.

Etwa 200 000 Euro zur Sanierung des Gebäudes müssten von Seiten der Stadt investiert werden — denn sie ist der Besitzer der Immobilie. Offiziell seit zwei Jahren geht es nun zwischen der Stadt und der Frankenheim- Brauerei, Pächter des Hauses, sowie Petkovic, Mieter bei der Brauerei, hin und her.

Eine Einigung über die Zukunft scheint zurzeit nicht in Sicht. Dabei, sagt Petkovic, sind der Brauerei und ihm „sehr viel an einer einvernehmlichen Lösung gelegen“. Trotz dieser „Hängepartie“ wird er („Mein einziger Geburtstagswunsch ist, dass endlich eine Entscheidung getroffen wird“) als nächstes den Biergarten neu gestalten. „Sobald es das Wetter zulässt, geht es los.“

Das Riesenzelt soll dann verschwinden und nur zu Firmen-Events oder Familienfeiern aufgebaut werden. Mit Bambus-Mobiliar sowie Sandaufschüttung soll ein gewisses Strand-Feeling entstehen, als Großereignisse bleiben Rudelgucken bei Fußballturnieren und Ähnliches im Programm.

Nach Brasilien übrigens reist er noch immer gerne. Ein Mal im Jahr, meist im Januar, ist er dort. Auswanderungsgedanken kommentiert er ironisch mit „Ich bin ja noch jung, das kann ich alles noch später machen.“

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