Mettmanner antworten gerne

Das Bürgerforum befragt Bürger zu Stadtbild, Kultur, Verkehrsführung und Sauberkeit. Zum Auftakt gab es viele Gespräche.

Mettmann. Damit der Mettmanner nicht länger ein unbekanntes Wesen bleibt, dessen Wünsche und Vorstellungen bezüglich seiner Heimatstadt gar nicht bekannt sind, haben Mitglieder des Bürgerforums am Samstagvormittag in der Innenstadt eine Befragung (siehe Info-Kasten) durchgeführt.

„Die Resonanz auf unsere Aktion ist gut“, sagte am Samstag Thomas Dinkelmann, zweiter Vorsitzender des Vereins. Nur mit solchen direkten Ansprachen sei herauszufinden, welche Themen den Einwohnern wirklich unter den Nägeln brennen.

„Ich bin in Mettmann geboren und würde hier nie weggehen wollen“, sagte beispielsweise Lieselotte Berg. Mit „ihrer Stadt“ ist sie „eng verbunden. „Und wenn mich etwas stört, dann kümmere ich mich darum, dass etwas passiert“. Dann greift die Pensionärin auch mal beherzt zum Telefon und ruft bei den jeweiligen Verantwortlichen im Rathaus an. Nur beim Thema „Sauberkeit in der Stadt“ zuckt selbst sie die Schultern. „Da könnte ich ja jeden Tag anrufen.“

Ebenso wie ihre Freundin Renate Römer macht sie „selbstverständlich“ bei Straßenbefragungen wie jetzt der des Bürgerforums mit. „Mettmann ist schön, muss aber aus der Apathie erwachen“, lautete ihr Urteil. Dass nun offensichtlich einige Dinge in Bewegung geraten, macht der Ur-Mettmannerin „Hoffnung, dass wirklich was ins Rollen kommt“.

„Natürlich kommen wir mit vielen Bürgern ins Gespräch“, sagte Thomas Dinkelmann über die Aktion. „Und selbstverständlich haben wir die Hoffnung, dass es noch mehr Menschen gibt, die sich engagieren und einbringen wollen “, ergänzte der erster Vorsitzende des Bürgerforums, Peter Feyen. „Dass den Bürgern die Stadt gehört, diese Einsicht ist noch immer nicht bei allen da.“

Was Mettmann, die schlafende Schöne, nach Meinung der Frauen und Männer des Bürgerforums vor allem braucht, ist eine sogenannte „Corporate Identity“ zur zielgerichteten Umsetzung strategischer Konzepte. „Die, die innerhalb der Stadt aktiv sind, müssen sich miteinander noch viel besser vernetzen.“

„Hier gibt es viel Gutes. Warum wird das nie transparent gemacht?“, fragte Franz-Rudolf Ahrens hinsichtlich des kulturellen Angebotes. Den samstäglichen Markt, beispielsweise, „den mag ich auch“. Darüber hinaus ist der Metzkausener eher skeptisch, was die Stadtentwicklung angeht. „Ich mag Ratingen lieber. Da ist immer etwas los. Meine Frau bekomme ich hier nicht in die Stadt.“ Nach seiner Meinung liegt das an der Verkehrsanbindung und der Kneipenlandschaft. „Und da bin ich mit meiner Meinung nicht allein.“

Die Straßeninterviews will das Bürgerforum fortsetzen. Dann sollen die Ergebnisse ausgewertet und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. „Wir werden die Antworten der Bürger auch nach Alter und Geschlecht auswerten“, sagte Thomas Dinkelmann. Dass soll dann aber nicht nur für die Politik und die Stadt Anlass zum Handeln geben. „Für das Bürgerforum selbst sollen sich daraus Schwerpunkte für die weitere Arbeit ergeben.

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