Mettmann: Vergnügen im Pulverschnee

Mehr als 100 Tannenbäume hat Landwirt Peter Drenker bei seiner Schneeparty entgegengenommen. Die Rodelstrecke hatte sein Kollege Moritz Stöcker präpariert.

Mettmann. Ein strahlend blauer Himmel, Pulverschnee und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Das waren die optimalen Beigaben für die Schneeparty von Landwirt Peter Drenker, zu der er am Wochenende auf seinen Hof eingeladen hatte.

"Die Idee hatte ich schon immer. Aber wann haben wir schon mal solche Temperaturen in Verbindung mit diesem schönen Wetter? Ich kann mich nicht mehr erinnern. Deshalb haben wir ganz schnell gehandelt und das alles auf die Beine gestellt", freute sich der Hofherr.

Es herrschte großer Andrang, weil viele Besucher das Angebot von Bauer Drenker nutzten, ihren ausgetrockneten Tannenbaum gegen einen Sack Kartoffeln einzutauschen. Nur gut, dass die Stadt wegen des Winterwetters noch nicht dazu gekommen war, die ausrangierten Tannenbäume an den Straßen einzusammeln. Statt auf der Kompostierungsanlage des Kreises landeten so viele Christbäume auf dem Bauernhof.

Wer es nicht so weit hinaus auf die Felder hatte, zog mit dem Schlitten los. Darauf waren die Tannenbäume geschnürt. Und obenauf saßen dann noch Kinder, die vom Papa durch den Schnee gezogen wurden.

"Wir sorgen mit unserem Staubsaugerdienst auch für saubere Autos", versicherte Drenker. Weshalb auch viele der etwa 500Besucher, die mit dem Auto kamen, ihren Baum mitgebracht hatten. Mehr als 100 Tannenbäume konnte Drenker allein am Samstag mit einem Hechsler für seine Heizungsanlage zerschreddern. "Besonders jetzt bei den wahnsinnigen Temperaturen kann ich gar nicht genug Tannenbäume bekommen. Wir beheizen damit den ganzen Hof und auch die Kartoffeln."

Das Ehepaar Schwuchow verband die Baumabgabe mit einem schönen Winterspaziergang. "Wir machen uns einen schönen Nachmittag und kriegen dafür auch noch was." Familie Offermann kam mit ihrer Tanne sogar aus Krefeld und freute sich über zwei Säcke Kartoffeln. "Bekannte aus Mettmann haben uns den Tipp gegeben."

Währenddessen tobten sich die Kinder auf der Rodelbahn aus, die Drenkers Kollege Moritz Stöcker am Abend vorher mit dem Trecker eingefahren hatte. Luisa (10) traute sich mit ihrem Holzschlitten sogar über die Sprungschanze auf der dichtbevölkerten Abfahrt. Ein paar Meter weiter probierten die drei Freunde Julius (11), Gianluca (11) und Frederik (10) stundenlang abenteuerliche Stunts aus. "Voll fett" freute sich Julius. "Wir sind schon zu zweit, im Liegen und im Stehen die Piste runter gerast."

Die kleine Emmy (2) traute sich so was noch nicht zu. Gemeinsam mit ihrem Vater wagte sie die ersten Rodelversuche auf dem mit Kufen versehenen Bobbycar.

Wer sich nach all dem Rodeln Aufwärmen wollte, konnte es sich in der mehr 100 Jahre alten Scheune bei Reibekuchen, Grünkohl, Glühwein, Apfelpunsch mit oder ohne Schuss und Kakao so richtig gemütlich machen. Hierhin hatte sich auch Familie Bilak mit Jan-Luca (9) und Ben (4) vor der Kälte geflüchtet. Ihnen hat die Schneeparty gefallen. Und auch Peter Drenker war am Ende des Tages begeistert: "Es hat riesig Spaß gemacht."

Damit man die Wärme der Tannenbäume auch fühlen kann, plant Drenker voraussichtlich bis Karneval den Ausbau seiner Scheune mit Anschluss an die Hackschnitzanlage. Dort möchte Drenker dann in Kooperation mit der Stadt Mettmann auch Veranstaltungen durchführen.

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