Mettmann richtet neue Ganztagsplätze ein

Aktuell fehlen 75 Betreuungsplätze. Im August starten neue Gruppen an drei Grundschulen.

Mettmann richtet neue Ganztagsplätze ein
Foto: Janicki

Mettmann. In Mettmann besteht ein großer Bedarf an Ganztagsbetreuungsplätzen in Grundschulen (Ogata). Etwa 75 Plätze fehlen. Eltern machten vor und in der Schulausschuss-Sitzung ihrem Ärger Luft. „Viele Eltern sind auf die Übermittags-Betreuung angewiesen“, sagt Hülya Hoffmann, die einen Platz für Tochter Zelisa (6) sucht.

In den vergangenen Jahren sind große Neubaugebiete in Mettmann erschlossen worden. An der Karpendelle, am Stadtwald und in Metzkausen leben viele junge Familien mit Kindern. Meist sind beide Eltern berufstätig. Sie müssen ganztags arbeiten, um beispielsweise die Hypotheken ihres neuen Hauses abzutragen und ihren Lebensstandard halten zu können.

„Einige Familien haben Existenzängste“, berichtet Eva Schroer, die in der Karpendelle wohnt. Besonders in den Ferien müssten die Kinder eine vernünftige Betreuung haben, sagt Sonja Metker. Denn über zwölf Wochen Urlaub im Jahr verfüge kein Berufstätiger.

Die Stadt Mettmann hat in den vergangenen Jahren immer zusätzliche Ogata-Plätze geschaffen, beziehungsweise schaffen müssen. „Allerdings ist irgendwann mal das Ende der Fahnenstange erreicht“, sagte Fachbereichsleiterin Ute Piegeler; zumal Ogata-Plätze eine freiwillige Leistung der Stadt seien. Die Stadtverwaltung will den Eltern aber helfen und hat zusammen mit den Trägern (SKFM und Diakonie) sowie den Schulen ein Konzept erarbeitet, das neue Ogata-Plätze beinhaltet. Dieses Konzept wurde einstimmig im Schulausschuss verabschiedet. Es sieht folgendermaßen aus: An der Otfried-Preußler-Schule wird zum neuen Schuljahr (1. August) eine weitere Ogata-Gruppe mit 25 Plätzen eingerichtet. Dafür werden Fachräume zusammengelegt.

Ute Piegeler, Stadt Mettmann

Gleiches wird an der Astrid-Lindgren-Schule geschehen. Auch dort wird eine weitere Ogata-Gruppe (25 Plätze) eröffnet. Neue Gruppenräume sind nicht nötig, sagt die Verwaltung. Allerdings muss mittelfristig eine größere Mensa gebaut werden. Schließlich wird für die Katholische Grundschule eine neue zusätzliche Ogata-Gruppe (25 Plätze) eingerichtet. Auch dort gibt es großen Bedarf. Der überwiegende Teil der Kinder kommt aus dem Neubaugebiet am Stadtwald. Wie Rektorin Sabine Melka auf Anfrage mitteilte, wird die neue Gruppe im ehemaligen Kindergarten der katholischen Kirchengemeinde an der Düsseldorfer Straße ihren Platz finden. Dies lasse sich ohne große Umbauarbeiten bewerkstelligen. Die Mensa wird als Gruppenraum eingerichtet. Das Mittagessen müsse teilweise in den Klassenräumen eingenommen werden. Damit ist der Mangel in Mettmann beseitigt. Vertagt wurde ein Antrag der Ogata-Träger (SKFM und Diakonie). Sie bitten um eine Erhöhung des städtischen Zuschusses für ihre Arbeit. Die Verwaltung hat ausgerechnet, wie hoch die Belastung für den städtischen Haushalt wäre. Rechnet man die drei Gruppen mit ein, werde eine Erhöhung um drei Prozent zum 1. Februar mit rund 125 715 Euro jährlich zu Buche schlagen.

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