Mettmann: Neuer Kapitän fürs Narrenschiff

Karneval: Die Jecken bekommen den Rathausschlüssel fast kampflos vom Bürgermeister.

Mettmann. So schnell wie am Donnerstag ist das Rathaus noch nie in die Hand der Narren gefallen. Kaum hatten die Mädchen der "Neandersterne", der Tanzgarde der KGRot-Weiß, die Wand aus Pappkartons auf dem Flur zum Ratssaal eingerissen, ergab sich Bürgermeister Bernd Günther seinem Schicksal und rückte zum ersten Mal in seiner Amtszeit den Rathausschlüssel heraus. Danach wurde im zweiten Obergeschoss des Rathauses und in den Amtsstuben nur noch gefeiert.

Trotz der kampflosen Übergabe hatte der Bürgermeisterschar die Narren doch überlistet. "Das Gold vom Schlüssel habe ich abgekratzt", rief Günther seinem Kämmerer Reinhold Salewski zu, der verkleidet als Rathaus-Meister mit einem eisernen Besen durch die Amtsstuben kehrte.

Als Kapitän hatte sich der Bürgermeister verkleidet. "Um das Schiff Rathaus in eine bessere Zukunft zu steuern", sagte Seebär Günther. Um denjenigen sofort den Wind aus den Segeln zu nehmen, die ihn als neuen Kapitän auf dem sinkenden Schiff Mettmann begrüßen wollten.

Statt der Sessionsorden verteilte Volker Corell, stellvertretender Vorsitzender der KG Rot-Weiß, an die Stadtspitze die Uhr der Karnevalsgesellschaft. Corell: "Damit die Herrschaften im Rathaus wissen, was die Stunde geschlagen hat." Kämmerer Salewski bekam zudem noch eine kleine Schatztruhe mit der neuen Währung überreicht. Obernarr Corell verkündete: "Wir schaffen den Euro ab und ersetzen ihn durch Kamelle. Damit Ihr Euch im Rathaus heute Abend noch’n Bier leisten könnt."

Orden gab es für Sabine Affüpper, Nathalie Villière, Christian Bolduan-Prinz, Juan Cuenca, Joachim Tetard, Stefan Hengstenberg und Wolfgang Simon, die das närrische Treiben im Rathaus vorbereitet hatten.

Die verhaltene Stimmung im Rathaus schwappte erst richtig über, als die Neandersterne Larissa Christina, Kati, Denise, Julia und Janine ihre Tänze aufführten. Da wurde sogar eine Rakete abgefeuert. Danach wurde die Musik lauter gedreht, ruhte die Arbeit, wurde Karneval gefeiert. Und das soll auch künftig so sein, sagte der Bürgermeister: "Desto mehr mitfeiern, desto schöner."

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