Mettmann: Manager von ME-Sport muss gehen

Der Vorstand trennt sich von Gregor Zawieja. Am 5. November will der Verein über weitere Schritte für die Zukunft beraten.

Mettmann. Nach der chaotischen Mitgliederversammlung von Mettmann-Sport am vergangenen Freitag geht es in dem Großverein mit knapp 5000 Mitgliedern turbulent weiter. In einer Sondersitzung hat sich der Vorstand von ME-Sport am Montagabend von seinem Geschäftsführer Gregor Zawieja getrennt. Für den 5. November wurde eine Sondersitzung des Gesamtvorstandes angesetzt, auf der weitere Schritte für die Zukunft beschlossen werden sollen.

Gründe für die Trennung von Zawieja nennt der Vorstand in seiner Presseerklärung nicht. Sandra Pietschmann, Leiterin der Vereinsgeschäftsstelle, wird laut Wolfgang Robrahn, 1. Vorsitzender, die Geschäftsführung kommissarisch übernehmen.

Auf der Mitgliederversammlung am Freitagabend hatte sich Zawieja gegen den Vorstand gestellt. Mit der Strategie und der Ausrichtung des Vereins durch den Vorstand könne er sich nicht mehr einverstanden erklären, gab Zawieja zur Überraschung des Vorstands bekannt.

Nach der Mitgliederversammlung steht für Robrahn fest, dass er im kommenden Jahr nicht mehr für den Vorstand kandidieren wird. Nach der Kritik an der Vorstandsarbeit aus der Versammlung sieht er sich persönlich angegriffen und zieht daraus seine Konsequenzen.

Nach der Insolvenz seines Unternehmens hatte Robrahn geplant, als Vereinsvorsitzender zurückzutreten, um mögliche Schädigungen, die durch die Insolvenz hätten auf den Verein abfärben können, zu verhindern. Doch er wurde überredet weiterzumachen. Bevor er allerdings einwilligte, stellte der Vereinsboss vor vier Wochen die Vertrauensfrage - und erhielt vom Gesamtvorstand 100 Prozent Zustimmung.

Dass auf der Mitgliederversammlung aus den Reihen der Schwimm- und Skiabteilung massiv kritisiert wurde, der Vorstand lasse zu wenig Transparenz in der Mittelverteilung bei der Quersubventionierung erkennen, ist für Robrahn nicht mehr nachzuvollziehen: "Der Etat-Entwurf wurde mit den ausgehandelten Budgets für die Abteilungen vom Gesamtvorstand einstimmig verabschiedet. Im Finanzbeirat haben alle Abteilung die Möglichkeit, 100 Prozent Einsicht in alle Zahlen zu nehmen. Und dann wird uns vorgeworfen, wir würden nicht alle Zahlen auf den Tisch legen. . . ", ist Robrahn sauer. Es gehe gar nicht mehr um Transparenz bei der Mittelverteilung, sondern um eine grundsätzliche Ausrichtung des Vereins und auch um seine Person, sagt er.

Am 5. November wird der Gesamtvorstand von ME-Sport über die Zukunft des Vereins beraten. Nach den Querelen der vergangenen Tage muss Ruhe einkehren. Streit darüber, welche Abteilungen wie viel Geld bekommen oder bekommen sollten, gehören nicht in die Öffentlichkeit. Aber auch hinter verschlossenen Türen kann es nur miteinander und nicht gegeneinander gehen. Nicht nur Sportler, sondern auch Funktionäre haben für die Jugend Vorbildfunktion. Bei allen Differenzen dürfen Sportlichkeit und Fairness nicht auf der Strecke bleiben.

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