Mettmann: Kultur und Handwerk sollen in die Overhoffschen Höfe einziehen

Bürgerforum Der Verein plant ein ehrgeiziges Projekt für die Stadtentwicklung. Eine Stiftung soll für die Finanzierung gegründet werden.

Mettmann. Auf dem großen Areal, das hinter den Häusern an der Post-, Johannes-Flintrop-, Breite- und Bahnstraße im Verborgenen liegt, ist die Zeit stehen geblieben. Häuser, Schuppen und alte Fabrikgebäude wurde dort ineinander- und übereinander gebaut. Es herrscht ein heilloses Durcheinander mit typischer Hinterhof-Architektur.

Einst befanden sich dort die Fabrik, Garagen und Lagerhallen des Eisenwarenfabrikanten Otto Overhoff. Inmitten der heruntergekommen Gebäude steht auch das ehemalige katholische Schulhaus, in dem von 1822 an Kinder unterrichtet wurden. Wie alle Hofgebäude wurde auch die alte Schule über Jahrzehnte sich selbst überlassen. Der größte Teil des tristen Hinterhof-Geländes wird zurzeit als Parkraum genutzt.

Nachdem in den 90er-Jahren Versuche der Stadt, das Gelände in ein modernes innerstädtisches Wohnquartier umzugestalten, gescheitert waren, weil einige Grundstückseigentümer nicht verkaufen wollten, hat jetzt das Mettmanner Bürgerforum Interesse an dem Areal bekundet.

Die Interessengemeinschaft, die sich aus der Bürgerinitiative zur Rettung Blutbuche formiert hat, möchte mit den Grundstückseigentümer das etwa 2500 Quadratmeter große Areal neu gestalten. Sie wollen eine Mischung aus Kulturwerkstatt, kleinen Geschäften, handwerklichen Geschäften und Wohnungen schaffen.

Für eine Kulturwerkstatt mit Bühne, rund 200 Besucherplätzen, Kulissenwerkstatt und weiteren Räumen könnte eine alte Fabrikhalle mit Shed-Dächern genutzt werden. Die Mettmanner Laientheatergruppe "Die Knallfrösche" könnte, so das Bürgerforums, diese Einrichtung betreiben. Das alte Schulhaus sowie die angrenzenden Gebäude sollen in traditioneller Bauweise (Schiefer, bergisch-grüne Schlagläden) neu gebaut werden.

Der Mettmanner Bach, der an dem Gelände vorbeifließt, sowie alte Bäume sollen bei der Neugestaltung des Areals mit in die Planungen einfließen. Um zusätzliche Parkflächen zu gewinnen, soll ein Parkplatz auf einem Nachbargrundstück aufgestockt werden. Laut Peter Feyen, 1. Vorsitzender des Bürgerforums, wurde mit den meisten Nachbarn der Overhoffschen Höfe gesprochen. Feyen hat eine "große Bereitschaft des Mitmachenwollens" ausgemacht.

Die ersten Planungen für das Projekt Overhoffsche Höfe hat der Mettmanner Architekt Manuel Reig entworfen. Finanziert werden soll das Vorhaben über eine Stiftung, die noch ins Leben gerufen werden muss. Bei der NRW Stiftung (Natur, Heimat, Kultur) hat das Bürgerforum bereits das städtebauliche Konzept vorgestellt und hofft auf finanzielle Unterstützung.

Laut Peter Feyen, laufen die Kaufverhandlungen mit den Grundstückseigentümer gut. Feyen: "Derzeit müssen wir aber noch ein genaues Finanzierungskonzept erarbeiten." Das Forum arbeitet derzeit mit Hochdruck dieser wichtigen Aufgabe und an einem Image-Flyer.

Wenn alles glatt läuft, will das Forum seine Pläne auf einem großen Stiftungsfest im April der Öffentlichkeit vorstellen. Peter Feyen: "Bis dahin bleibt die größte Hürde, das Eigenkapital zusammenzubringen." Er hofft, dass die Pläne bei den Mettmannern auf Zustimmung stoßen und sie bereit sind, sich mit Spenden an dem Projekt zu beteiligen.

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