Mettmann: Ein Neubau für Justitia

Das neue Gebäude an der Gartenstraße wurde eingeweiht. Sogar die Justizministerin kam.

Mettmann. Eine imposante Freitreppe im Foyer, Türen aus Nussbaum oder in einem strahlenden Weiß, mannshohe Fenster, farblich abgestimmte Etagen von Aqua über Kiwi und Champagner bis hin zu Bernstein, sämtliche Säle technisch vom Allerfeinsten ausgestattet und das Ganze auch noch behindertengerecht:

Das neue Amtsgericht an der Gartenstraße 7, direkt gegenüber dem Evangelischen Krankenhaus, kann sich sehen lassen. Gestern wurde das 11,6-Millionen-Euro-Projekt seiner Bestimmung übergeben.

"Das ist ein wichtiger Tag für Mettmann", sagte Bürgermeister Bodo Nowodworski in seiner Begrüßungsrede vor rund 150 geladenen Gästen. Gleichzeitig kam er nicht umhin, an den Wind, der dem Bau lange entgegenwehte, zu erinnern. "Das war nicht immer leicht." Umso toller sei das Gebäude geworden, "eine echte Bereicherung für die Stadt".

Ehrengast der feierlichen Übergabe war gestern NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU). "Mit der Einweihung schlagen wir ein neues Kapitel für die Justiz in Mettmann auf", sagte die Juristin.

"Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten nun in einem modernen Gericht, das in jeglicher Hinsicht den heutigen Anforderungen an ein Justizgebäude entspricht." In ihrer Ansprache ging die Ministerin auch auf das Thema Jugendkriminalität ein.

"Hier in Mettmann engagieren sich die Justiz und ihre Kooperationspartner in erfolgreichen Maßnahmen, die der Bekämpfung der Jugendkriminalität dienen. Das Projekt ,Gelbe Karte’ wird in Mettmann seit Februar 2007, das Projekt ,Staatsanwalt für den Ort’ seit Oktober 2008 bei der für Mettmann zuständigen Staatsanwaltschaft Wuppertal umgesetzt.

Beide zielen maßgeblich darauf ab, auf jugendliche Straftäter einzuwirken, bevor ihre kriminelle Karriere in eine Jugendstrafe mündet."

Ursprünglich war das Amtsgericht seit dem Jahre 1900 in dem denkmalgeschützten Gebäude in der Gartenstraße 5 untergebracht. Als Erweiterung wurde 1972 das Gebäude der ehemaligen Höheren Töchterschule in der Gartenstraße 7 übernommen. Beide genügten zuletzt aber in keinster Weise mehr den Anforderungen. Schließlich wurde das Gebäude Gartenstraße7 abgerissen und der Neubau errichtet.

Zurzeit stehen in den Büros zwar noch Umzugskartons - ein Teil des Gerichts war zum Goldberg ausgelagert worden -, aber das meiste ist geschafft. Und auch die Sicherheitsschleuse am Eingang funktioniert. Das Einzige, was noch fehlt, sind die Türschilder auf den Fluren.

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