Mettmann: Die „Aulen“ mischen sich ein

Die Bürger- und Heimatvereinigung legt Bürgermeister Papier zur Stadtentwicklung vor.

Mettmann. An der Spitze des Bürger- und Heimatvereinigung Aule Mettmanner kündigt sich ein Führungswechsel an. Helmut Kreil wird auf der Jahreshauptversammlung am 28. Februar von seinem Posten zurücktreten. Er soll zum Baas gewählt werden. Nach WZ-Informationen soll Friedel Liesenkloß zunächst für ein Jahr kommissarisch den Vorsitz übernehmen.

Der Führungswechsel zeichnet sich auch dadurch ab, dass die "Aulen" wieder bei wichtigen Entscheidungen zur Stadtentwicklung ein Wörtchen mitreden wollen. "Der Denkmalschutz und der Erhalt unserer liebenswerten Stadt liegen uns am Herzen. In der Vergangenheit haben die Bagger viel historische Bausubstanz vernichtet. Dies darf nicht wieder passieren", schreiben die "Aulen" auf ihrer Homepage.

Ein mehrseitiges Papier mit Vorschlägen zur Attraktivierung der Mettmanner Innenstadt hat die Vereinigung Bürgermeister Bernd Günther vorgelegt. Anregungen und Ideen kommen von den "Aulen" zum geplanten Kö-Karree, zur Entwicklung der Oberstadt, den Overhoffschen Höfen sowie zur Verbesserung des Stadtwaldes.

Für die neuen Wohn- und Geschäftshäuser entlang der Königshofstraße sowie andere neue Planungen in der Innenstadt wünscht sich die Heimatvereinigung Fassaden im bergischen Stil, die "zum Erhalt des charakteristischen Baustils in Mettmann" beitragen. Bei der Planung des Kö-Karrees sollte der Investor an Kinderspielplätze und an eine Betreuungsmöglichkeit für Kinder denken, damit die Eltern in Ruhe einkaufen können. Die historische Straßenbahn, die vermutlich fürs Kö-Karree versetzt werden muss, soll überdacht werden, um sie vor Wind und Wetter zu schützen. Die Brücke über die Talstraße müsse auch nach dem Ausbau des ehemaligen Hertie-Kaufhauses in ein neues Einkaufscenter zu jeder Tages- und Nachtzeit begehbar bleiben.

Die historische Oberstadt sollte nach Auffassung der "Aulen" in ein Kulturzentrum umgewandelt werden. Alle Flohmärkte und Straßenaktionen sollten dorthin verlagert werden. Der Hinterhof der alten Posthalterei an der Oberstraße sollte erhalten bleiben wie der Wochenmarkt samstags auf dem Markt. Am Samstag könnte das Spielmobil Familien in die Oberstadt locken.

Dagegen sehen die "Aulen" in den Overhoffschen Höfen die Chance, zwischen Post- und Breite Straße eine Ruhezone für die Innenstadt einzurichten. Der Mettmanner Bach könnte frei- und ein kleiner Stadtpark mit Bänken, Spielgelegenheiten für Kinder und einem Café angelegt werden. Dort sollte, so die "Aullen", keine Konkurrenz zur Oberstadt entstehen. Mit dem Bürgerforum, das um den Erhalt der alten Höfe kämpft, sollte die Stadt das Kulturangebot in der Oberstadt und eine neue grüne Lunge in der Innenstadt gestalten.

Für die Bürger sollte der Freizeitpark Stadtwald mit der Minigolfanlage, der Skateranlage, dem Naturfreibad sowie dem im vergangenen Jahr von den "Aulen" freigelegten Steinbruch erhalten werden. Mit Kindern wollen die "Aulen" auch in diesem Jahr eine Säuberung des Stadtwalds durchführen.

Die "Aulen" haben eine Liste mit erhaltenswerten Häusern und Hinterhöfen erstellt, darunter auch das Hoffstaedter Gebäude, das der neue Eigentümer abreißen und durch einen Wohn- und Geschäftskomplex ersetzen möchte. Erhaltenswert sind nach Meinung der "Aulen" außerdem das Haus am Markt (ehemals Friseur Heuer), die Bovensiepen-Villa an der Goethestraße, die Boniver-Villa und das Weiße Haus an der Düsseldorfer Straße, die alte Brotfabrik Kircher an der Johannes-Flintrop-Straße, der Hinterhof alte Schule (Grundstück Naberfeld) an der Freiheitstraße sowie die Hinterhöfe Bismarckstraße und die alte Posthalterei an der Oberstraße.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort