Mettmann: Club braucht Hallenzeiten

Die Hockeyabteilung und viele Eltern klagen über schlechte Trainingsbedingungen.

Mettmann. Beim Tennis- und Hockey-Club Mettmann (THCM) wachsen Frust und Ärger darüber, dass der Club trotz steigender Zahlen im Kinder- und Jugendbereich nicht mehr Hallenzeiten als im Vorjahr bekommen hat. Im Juni hatte sich der THCM erstmals bei der Stadt gemeldet und um den Mehrbedarf anzumelden. Vergeblich.

THCM-Vorsitzender Heinz Grote schüttelt den Kopf: "Das alles hat nicht verhindern können, dass uns statt der gewünschten Mehrstunden rund vier Stunden weniger als im Vorjahr zur Verfügung gestellt wurden. Dieser Vorgang ist beim besten Willen nicht nachvollziehbar, hat sich Grote inzwischen an Bürgermeister Bernd Günther gewandt.

Mit 14 Jugendmannschaften - mehr als 200 Hockey-Kindern und Jugendlichen - ist der Club in die Hallensaison gestartet. Fünf bis sieben zusätzliche Hallenstunden pro Woche hätten ausgereicht, um das Training des Hockeynachwuchses abwickeln zu können. Einige Mannschaften wie die D-Mädchen haben derzeit gar keine Möglichkeit, in der Halle zu trainieren.

Club-Chef Grote: "Dass damit der ehrenamtlichen Tätigkeit der Schwung genommen wird, dass sich die Eltern fragen, ob ihre Mitgliedsbeiträge gut angelegt sind und dass sich der Vorstand des THCM fragt, ob sein Beitrag zum hochaktuellen Thema ,Gesundheit der Jugend’ anerkannt wird, liegt auf der Hand."

Die Clubführung gerät aufgrund der schlechten Trainingsbedingungen immer stärker unter Druck. Betreuer haben angekündigt, dass sie nicht mehr bereit sind, sich zu engagieren, wenn sich die Hallensituation nicht schnell ändern sollte. Auch Wolfgang Weiß, der Hockeyabteilungsleiter des THCM, wird in E-Mails immer wieder aufgefordert, sich für bessere Trainingsbedingungen einzusetzen.

"Wir Eltern sind immer bereit gewesen, beim Training zu helfen, die Spiele zu organisieren und Fahrdienste anzubieten. Aber nun können wir diese Situation für eine Sportart, die im Winter ihre Saison in der Halle hat, nicht länger hinnehmen", heißt es in einer E-Mail an Weiß. Einige Eltern überlegen deshalb schon, ihre Kinder beim THCM ab- und bei einem anderen Verein neu anzumelden.

Inzwischen formiert sich der Widerstand beim THCM. Abteilungsleiter Weiß: " Die Eltern unserer Hockey spielenden Kinder werden die mangelnden Trainings- und Spielmöglichkeiten während der Wintermonate nicht kommentar- und tatenlos hinnehmen." Bürgermeister Günther wisse, dass die Eltern in den Startlöchern stehen, um den Förderungsbedarf ihrer Kinder lautstark einzufordern. Eltern wollen mit ihren Kindern in die Sprechstunde von Bernd Günther, um ihn um Hilfe zu bitten.

Dass der Club weniger Trainingszeiten als im Vorjahr bekommen hat, bestätigt Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Bildung, Jugend, Soziales, nicht. Der THCM habe 19 Wochenstunden in den Sporthallen der Grundschule Herrenhauser Straße und dem Heinrich-Heine-Gymnasium. Mehr Kapazitäten gebe es nicht. "Wie sich der THC die Hallenzeiten aufteilt, ist sein Problem", sagt Hinterthür.

Da Mettmann-Sport künftig Zeiten in der neuen Sporthalle des Kreises angemietet hat, werden laut Hinterthür in anderen Hallen Zeiten frei, die dem THC angeboten werden sollen. Doch in diesen Hallen wie der Gymnastikhalle des Konrad-Heresbach-Gymnasiums, darf kein Hockey gespielt werden, da es dort keine mobilen Banden gibt, so Hinterthür.

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