Mettmann: Adelhöfers nächster Coup: Eine Passage im Hoffstaedter-Haus

Der Kaufmann hat das Haus ersteigert und sucht nun Investoren für einen Wohn- und Geschäftskomplex.

Mettmann. Nach seinem Ein-Euro-Kaufangebot für die Neandertalhalle an Bürgermeister Bernd Günther (WZ vom 21. Januar) macht der Mettmanner Journalist und Kaufmann Hans-Joachim Adelhöfer wieder von sich reden: Freitagmorgen hat er das Hoffstaedter-Haus im Mettmanner Amtsgericht für 520 000 Euro ersteigert. Adelhöfer sucht nun für den gesamten Komplex, der aus mehreren Häusern und Grundstücken besteht, einen Investor, der an der Ecke Johannes-Flintrop-/ Poststraße ein neues fünfgeschossiges Geschäfts- und Wohnhaus mit einer Tiefgarage auf vier Parkebenen für 600 Autos baut.

Mit Wülfraths ehemaligem Stadtdirektor Heinz Puls, der als selbstständiger Unternehmensberater tätig ist, hofft Adelhöfer einen Mann gewinnen zu können, der ihm potente Investoren vermitteln kann, die seine Ideen umsetzen. Adelhöfer rechnet mit einem Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro.

"Ich kenne das Projekt überhaupt nicht. Ich bin deswegen bislang von niemandem angesprochen worden", sagte Puls am Freitag der WZ. Bevor er sich dazu äußern könne, müsse er erst einmal abwarten, bis mit ihm in dieser Sache Kontakt aufgenommen werde.

Im Erdgeschoss und in der ersten Etage des Neubaus schwebt Adelhöfer eine offene Geschäftspassage mit Kaufhaus-charakter vor. Darüber sollen hochwertige Büroflächen angeboten werden sowie altengerechte Wohnungen entstehen. Adelhöfer: "Ins Dachgeschoss kommen ein Restaurant mit Dachterrasse, ein Bistro sowie eine Bar. Da oben soll bis 2 Uhr morgens Leben sein. Von der Dachterrasse wird man einen wunderbaren Blick auf Mettmann haben."

Mit seinen neuen Nachbarn an der Poststraße will Adelhöfer auch so schnell wie möglich ins Gespräch kommen, um möglicherweise bis hoch zu Schmitz-Backes eine neue Lösung zu finden. Adelhöfer: "Spiel+Bahn könnten dann ebenso in den Neubau ziehen wie das Modehaus Hoffstaedter und die Commerzbank und ich mit der Ticket-Zentrale." Die Ecke an der unteren Johannes-Flintrop-Straße möchte Adelhöfer in ein dynamisches Zentrum aus Handel und Dienstleistung verwandeln.

Bis zur Baureife nach dem Abriss des Hoffstadter-Gebäudes aus dem Jahre 1910 rechnet der neue Eigentümer der Immobilie mit Kosten von rund einer Million Euro. "Dann muss eine riesige Wanne für das Parkhaus gebaut werden. Wenn alles glatt läuft, könnte Ende 2011 Eröffnung gefeiert werden."

Im Amtsgericht boten verschiedene Geschäftsleute - einer kam sogar aus Holland - auf die Hoffstaedter-Immobilie. Der Verkehrswert liegt bei 610 000 Euro. Nachdem bei zwei vorausgegangenen Versteigerungsterminen kein Käufer gefunden werden konnte, stimmte die Kreissparkasse Düsseldorf dem Kaufpreis zu.

Michael Hoffstaedter zeigte sich nach der Zwangversteigerung erleichtert. "Ich bin froh, dass endlich eine Entscheidung gefallen ist. Damit endet für mich eine Zeit der Ungewissheit." Nachdem das 100 Jahre alte Mettmanner Modehaus 2003 Insolvenz anmelden mussten, ist Hoffstaedter im Stammhaus seiner Familie nur noch Mieter für einen 200 Quadratmeter großen Laden und eine Wohnung.

Seit 2004 läuft das Insolvenzverfahren der M. Hoffstaedter GmbH & KoKG. Als Hauptgläubigerin des Unternehmens ließ die Kreissparkasse die Hoffstaedter-Immobilie zwangsversteigern. Mit der Modehaus Hoffstaedter GmbH hatte Michael Hoffstaedter 2004 ein neues Unternehmen gegründet. Der Einzelhändler geht davon aus, dass die Restschulden aus der Insolvenz Ende dieses Jahres beglichen und das Insolvenzverfahren dann abgeschlossen sein wird.

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