Mettmann: „Mein Beruf ist mein Hobby“

Christoph Kirschbaum wurde durch seine Kinderhits bekannt. Jetzt macht er einfach nur Musik.

Mettmann. Christoph Kirschbaum (50) sitzt in dem kleinen Tonstudio im Keller seines Einfamilienhauses. "Zurzeit bearbeite ich das vierte Brandenburgische Konzert von Bach," sagt Kirschbaum.

Bearbeiten, das ist Komponistendeutsch und bedeutet, dass er das Konzert, das eigentlich für Blockflöte und Violine gedacht ist, für Gitarristen umschreibt.

Eine Arbeit, die viel Geduld und Konzentration erfordert. "Ich kann am besten alleine arbeiten - vor allem wenn ich komponiere", sagt Kirschbaum.

Für seine neueste Produktion "Tanz der Lichter" hat sich der Komponist allerdings Verstärkung geholt, die seine Gitarrenmusik, unter anderem Concierto de la Luz, eine Serenade und Ballett-Musik, im Tonstudio eingespielt haben. Mit seinen ehemaligen Kommilitonen Andreas Koch und Martin Wanat sowie Katja Fernholz-Bernecker, einer befreundeten Musikerin, hatte er bereits 2007 die CD "Saitenwaise" produziert.

Bekannt geworden ist Christoph Kirschbaum allerdings nicht mit klassischer Gitarrenmusik, sondern mit einer Reihe von Kinderliedern, die er Ende der 80er-Jahre bis Mitte der 90er- Jahre produzierte. "Als meine Töchter noch klein waren, hatte ich die Idee, auch Kindermusik zu machen", erzählt Kirschbaum.

Bereits die erste Produktion - damals noch auf Kassette aufgenommen - war extrem erfolgreich. "Ich wurde deutschlandweit zu Interviews eingeladen." Gesungen wurden die poppigen Kinderlieder übrigens von Schlagerstar Andrea Berg. "Ich habe ihr Demos geschickt und sie hat direkt zugesagt. Damals war sie aber auch noch nicht so bekannt", erzählt Kirschbaum.

Mittlerweile sind die drei Töchter aus dem Alter heraus, in dem sie noch gerne die Kinderlieder des Vaters hören. Und auch Christoph Kirschbaum hat mit der Sache abgeschlossen. "Eigentlich kann ich Kindermusik gar nicht leiden", sagt Kirschbaum, um sich gleich wieder zu korrigieren. "Na ja, damals schon, aber eben heute nicht mehr." Jetzt widmet sich der Konzertgitarrist lieber wieder dem Komponieren von "ernster" Gitarrenmusik.

Bis zu sechs Stunden verbringt Christoph Kirschbaum dafür täglich in seinem Tonstudio. Ansonsten arbeitet er als Gitarrenlehrer an der Musikschule. "Mein Beruf ist auch mein Hobby. Viel Zeit für andere Beschäftigungen bleibt da kaum", sagt Kirschbaum. Nur eines lässt sich der Musiker nicht nehmen: "Seitdem ich vor elf Jahren mit dem Rauchen aufgehört habe, gehe ich jeden Morgen eine halbe Stunde Joggen."

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