Mettmann: „Eine Autoschau im Jahr reicht“

Für viele Einzelhändler lohnt sich der verkaufsoffene Sonntag nicht mehr. Und auch die Autohändler sind unzufrieden.

Mettmann. Schon im Vorfeld hatte es Kritik gegeben. Peter Ratajczak, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Mettmann Impulse, zeigte sich ungehalten darüber, dass auch diesmal wieder nur 40 Geschäfte in den Kostentopf der Werbegemeinschaft einzahlen wollten, aber etwa 100 Läden die Türen zum verkaufsoffenen Sonntag öffnen.

Seit Sonntag scheint nun klar zu sein: Das Konzept der verkaufsoffenen Sonntage gehört auf den Prüfstand. Zwar waren viele Mettmanner und auch Besucher aus den Nachbarstädten in der Innenstadt unterwegs, aber die wenigsten waren wirklich zum Einkaufen gekommen. "Wir gehen bummeln, auf offene Geschäfte könnten wir eigentlich verzichten", sagten Ursula und Robert Teuber-Klingenberg. Auch Irene Heise war nicht zum Einkaufen gekommen: "Ich wollte nur auf den Trödelmarkt", gesteht die Hildenerin.

Dass die Kassen zum verkaufsoffenen Sonntag längst nicht mehr so klingeln wie noch vor Jahren, wissen auch die Einzelhändler. "Es lohnt sich für uns nicht wirklich. Alles konzentriert sich auf die Freiheitstraße, und wir gucken hier oben in die Röhre", fand Maria Brouns. Die Mitarbeiterin bei "Damenmode Velten" in der Mühlenstraße erklärte auch, warum das Geschäft dennoch seine Türen öffnet: "Wenn wir nicht mitmachen, glauben die Leute, wir hätten es nicht nötig."

Auch Christoph Schulze, Inhaber von Lederwaren Bergemann, hatte in seinem Geschäft in der Oberstadt nicht allzu viel zu tun. "Wir wollten auf dem Marktplatz einen Mittelstandsmarkt veranstalten, aber das ging nicht wegen der Kommunion", so Schulze. Deshalb waren auch die meisten Geschäfte in der Oberstadt geschlossen, und die Tische und Stühle vor den Kneipen und Cafes blieben leer.

Ganz anders gestaltete sich die Lage in der Fußgängerzone. Dort hatten die meisten Einzelhändler etwas Besonderes vorbereitet. "Bei uns gibt’s einen Malwettbewerb", sagte Cornelia Vogler-Wiederhut, Inhaberin von "Akzente". Allerdings musste auch sie einräumen, dass zwei anstatt drei verkaufsoffene Sonntage im Jahr genügen würden. "Für uns läuft es am besten vor Weihnachten", sagt sie.

Unmut herrschte auch bei den Vertretern der Autohäuser, die ihre Modelle auf dem Jubiläumsplatz präsentierten. "Gestern hatten wir das Gefühl, wir stören die Leute beim Einkaufen. Und heute läuft es auch nur mäßig", sparte Guido Klees nicht mit kritischen Worten. Die Kunden seien überfrachtet von derartigen Veranstaltungen und ernsthafte Verkaufsgespräche kämen kaum zustande. Der Filialleiter von MAG Huppert kündigte außerdem an, beim nächsten Mal nicht mehr mitmachen zu wollen.

"Eine Autoschau im Jahr reicht", fand auch Werner Radunski, Geschäftsleiter bei der Gottfried Schultz GmbH. Er möchte sich mit den Vertretern der anderen Autohäuser zusammensetzen, um ein neues Konzept zu beraten: "Es muss besser organisiert werden und das werden wir tun", kündigt er an.

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