ME-Sport: Streit um Clubheim eskaliert

ME-Sport will im neuen Clubheim an der Hasselbeckstraße eine Geschäftsstelle einrichten. Das passt den Fußballern nicht. 20 Trainer haben den Verein verlassen.

Mettmann. Mettmann-Sport laufen die Fußballtrainer weg. Der Jugendvorstand der Abteilung hat „die Brocken hingeworfen“, wie Christian Bartsch bestätigt. Der Grund: Der erweiterte ME-Sport-Vorstand hat sich dafür ausgesprochen, im neuen Clubheim am Heinrich-Heine-Sportplatz eine Geschäftsstelle einzurichten. Und das passt nicht in die Planung der Fußballer.

Martin Auerbach, Vorsitzender ME-Sport, verhehlt nicht, „dass die Situation unerfreulich und sehr angespannt ist“. Rund 20 der 40 Übungsleiter haben den Verein verlassen. „Ich kann den Missmut ein Stück verstehen, aber schlussendlich ist es eine Entscheidung, die im Gesamtinteresse des Vereins zu sehen ist“, sagt Auerbach.

ME-Sport und der Fußball — das bleibt eine komplizierte Beziehung. Schon vor einigen Jahren hatte sich eine Fußballabteilung vom Club gelöst. „Und seither setzen wir verstärkt auf die Jugendarbeit. Und das mit Erfolg“, sagt Auerbach.

Mit 500 Mitgliedern — mehr als 80 Prozent sind unter 18 Jahre — bildet sie die größte der 24 Abteilungen. „Und Fußball wird es weiter geben. Nach den Ferien wird es für die Eltern eine Informationsveranstaltung geben, bei der wir die Situation erklären.“

Dem Verein, erläutert Auerbach, wurden im Clubheim Hasselbeckstraße 120 Quadratmeter angeboten, die ursprünglich die Bürgerschützen nutzen wollten. Dort soll nun die neue Geschäftsstelle einziehen. In den aktuellen Räumen an der Neanderstraße will der Verein eine Kindertagesstätte etablieren.

„Wir können nun als Verein das komplette Clubheim nutzen“, so Auerbach. Da sei es sinnvoll, dass auf dem benachbarten Sportplatz auch der Fußball schwerpunktmäßig „einziehe“. „Wir sind doch ein Verein.“

Das genau passt Jugendvorstand Christian Bartsch und seinen Mitstreitern nicht. „Wir werden seit sechs Jahren immer wieder hingehalten, immer neue Kompromisse mussten wir eingehen. Aber mit Blick auf die Lösung, ein Vereinsheim an den neuen Plätzen auf dem Pfennig zu haben, haben wir alles mitgemacht. Nun reicht’s“, sagt er.

Leichtathletik und Fußball auf einer Anlage — das funktioniere nicht. Laut Bartsch ist in der Vergangenheit „einfach zu viel passiert“. Auch die Ausrichtung des Vereins, „dass eigentlich kein Seniorenfußball gewünscht ist, trägt zum Entschluss bei, den Club zu verlassen“.

Idealerweise sollen aus Bartschs Sicht die Kinder ihrem Hobby weiter in Mettmann frönen können. „Wir suchen eine neue Heimat.“ Wahrscheinlich werde man sich einem anderen Verein anschließen.

Auerbach hofft, dass es so weit nicht kommt. „Das Tischtuch ist nicht zerschnitten. Es kann noch eine Lösung gefunden werden.“ Bartsch kann sich das nicht vorstellen: „Wir sehen keinen Gesprächsbedarf mehr.“

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