Mann steht 20 Jahre nach der Tat wegen Totschlags vor Gericht

1994, als damals 19-Jähriger, soll der Angeklagte in Mettmann eine 81 Jahre alte Frau erwürgt haben. Erst im vergangenen Jahr wurde er in Serbien festgenommen.

Mettmann. Am Abend des 11. Januar 1994 ist eine 81-jährige Frau in einem Haus an der Johannes-Flintrop-Straße in Mettmann getötet worden. Nach mehr als 20 Jahren wird der Fall ab 17. Februar vor dem Landgericht Wuppertal aufgerollt.

Begangen haben soll die Tat ein heute 39 Jahre alter Mann, der Ende März 2013 im serbischen Novi Pazar festgenommen wurde. Die Anklage lautet auf Totschlag.

Was genau sich im Januar 1994 in dem Haus ereignet hat, soll der Prozess klären. Laut Staatsanwaltschaft hat der damals 19-jährige Angeklagte mit seiner Familie in Mettmann in dem Haus an der Johannes-Flintrop-Straße gewohnt, in dem auch die 81-jährige Hauseigentümerin lebte. Zwischen dem jungen Mann und der Seniorin soll es häufiger zum Streit gekommen sein, weil er im Keller laut Musik hörte.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es auch am Abend des 11. Januar 1994 aus diesem Grund zu einer Auseinandersetzung kam. Im Verlauf des Streits soll der Angeklagte die Frau erwürgt haben. Vermutlich hat er den Leichnam dann in einem Nebengebäude des Wohnhauses versteckt.

Angehörige und Bekannte meldeten die 81-Jährige als vermisst, weil sie zu Verabredungen nicht auftauchte. Über die Presse wurde sie gesucht. Wenige Tage nach der Tat, sagt Staatsanwältin Friedel Heuermann, sei die Tote entdeckt worden.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Angeklagte bereits ins Ausland abgesetzt. Am 25. Januar 1994 wurde gegen ihn ein Haftbefehl erlassen. Seitdem wurde er gesucht.

„Der Mann wurde ein Dreivierteljahr vor der Verjährung der Tat festgenommen“, sagt Staatsanwältin Heuermann. Er wurde nach Deutschland ausgeliefert und sitzt in Wuppertal in U-Haft. Bislang schweigt er laut Staatsanwaltschaft zu den Vorwürfen.

Geplant sind bis Ende April zwölf Verhandlungstage vor dem Wuppertaler Landgericht.

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