Kunst: Galerie Kornbrennerei zeigt Weltsichten auf Leinwand

Der Maler Hans Brunne stellt ab Samstag seine Werke in der alten Industriehalle aus.

Haan. "Ich bin Maler und kein Showmeister. Darum mag ich dieses ganze Showgedöns eigentlich gar nicht." Der Künstler Hans Brunne ist bodenständig, steht nicht gerne im Mittelpunkt. Er lebe für die Kunst, nicht für das Drumherum, sagt der Maler.

Doch am Samstag wird es um beides gehen, um seine Werke und die Show. Denn: Um 13 Uhr wird in der Galerie Kornbrennerei eine Ausstellung mit seinen Werken eröffnet.

Als reduzierte Formsprache mit stark graphischen Aspekten beschreibt Brunne seinen Stil. Nicht figurlos, sondern inspiriert von der Natur und den Menschen, bringt der Künstler seine Weltsichten auf die Leinwand, ausschließlich mit Acrylfarben. "Acryl steht schön auf dem Papier. Das ist sehr angenehm", sagt Brunne. Dabei greift er gerne in den hellroten und gelben, aber auch schon mal in den grauen Farbtopf.

Die Ausstellung umfasst 33 verschiedenformatige Werke. Das ist nur eine kleine Auswahl des Gesamtwerkes des Künstlers. Denn der 1936 geborene Hans Brunne malt seit seinem 14. Lebensjahr. Mit einfachen Zeichnungen hat er angefangen. "Dann habe ich viel geübt. Denn es ist ein bisschen wie ein Handwerk, wenn man nicht übt, passiert auch nichts." Nach seiner Lithografielehre konnte er nur noch nach Feierabend und am Wochenende malen.

Erst seitdem er im Ruhestand ist, kann er sich voll auf seine Kunst konzentrieren - und das mit eiserner Disziplin. Jeden Morgen geht er "zur Arbeit" in sein Atelier in Gräfrath und malt. "Ich arbeite jeden Tag. Man kann nicht bis 12 Uhr im Bett liegen und dann mal ein Bildchen malen", so der Künstler. Sein Atelier ist auch für Besucher geöffnet. Nur wenn er mal einen Kaffee trinken geht, ist sein Arbeitsraum kurz geschlossen.

Alle Werke in der Kornbrennerei stehen zum Verkauf. Kleinere Gemälde sind für rund 500 Euro zu haben. Die großen 80x1000 Zentimeter großen Leinwände, wie die aus seiner Serie "Zeitzeichen", kosten je 2000 Euro. Das größte und teuerste Stück ist das vierteilige Werk "Versuch einer Umarmung zwischen Werden und Vergehen" für 4000 Euro. "Ich habe keines meiner ganz großen Stücke mitgebracht. Der Transport gestaltet sich immer schwierig, und kaum jemand hat so eine große Wand", sagt Brunne.

Einen genauen Termin, wann die Ausstellung wieder abgebaut wird, gibt es nicht. "Ich sag’ mal rund zwei Monate werden die Werke hier zu sehen sein. Wir machen das ganz unkonventionell, wenn ein neuer interessanter Künstler kommt, bauen wir ab", sagt Galerist Thomas Ernsing. Genauso unkonventionell ist auch, dass zwischen den Stücken Hans Brunners auch Skulpturen von Susan Woods und Franz Leinfelder stehen. Auch ein paar Gemälde von Razeea Lindner sind vertreten.

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