Kripo in Haan: Es war Brandstiftung

Ob das Feuer in dem Keller eines Mehrfamilienhauses Auf den Schollen vorsätzlich oder fahrlässig gelegt wurde, steht noch nicht fest.

Haan. Die Ursache des Kellerbrandes in einem Mehrfamilienhaus Auf den Schollen am vergangenen Mittwoch steht fest: Laut den Brandermittlern des Kommissariats 1 der Kreispolizei war es Brandstiftung. Ob das Feuer fahrlässig oder vorläufig entzündet wurde, steht noch nicht fest - die Ermittlungen dauern an. Den entstandenen Sachschaden, der sich vor allem auf den Keller bezieht, schätzt die Polizei auf mehrere tausend Euro.

In der Zwischenzeit ist eine Mieterin in ihre Wohnung im zweiten Obergeschoss zurückgekehrt. "Sie hat allerdings noch kein Telefon und auch kein Fernsehen", sagt Quartiersmanager Thorsten Seelig von Sahle Wohnen, zu der das Haus Nr. 16 gehört.

"Die Hauptkabel sind durch, am Freitag wurde ein Baustromanschluss gelegt", sagt er. Eine der beiden Erdgeschosswohnungen ist von der Kripo noch nicht freigegeben. Ihr Bewohner, ein Rollstuhlfahrer, hat bereits signalisiert, dass er nicht mehr in seine Räume zurückkehren möchte.

Die anderen Bewohner des Sieben-Parteien-Hauses (darunter eine Familie mit zwei jugendlichen Kindern und eine Familie mit drei Kindern) sind in leer stehende Wohnungen der Sahle Wohnen GmbH und bei Verwandten untergebracht, ein weiterer wohnt im Hotel.

Sie wurden mit Hilfe der Stadt so ausgestattet, dass sie kochen und waschen können. Das DRK Haan hat ihnen Feldbetten und Kleidung zur Verfügung gestellt. Wann sie in ihre Wohnungen zurückkönnen, steht noch nicht fest.

"Am Freitag dachten alle noch, das wird schon wieder’", sagt Seelig. Aber die Räume sind von dem Rauch des Feuers so in Mitleidenschaft gezogen worden, dass sie eigentlich alle renoviert werden müssen. "Der Fußbodenbelag gehört zur Erstausstattung, den bezahlt unsere Versicherung. Alles andere müssen die Vermieter übernehmen", sagt Seelig.

Das Problem: Zwei der Familien haben keine Hausratversicherung abgeschlossen, die in solchen Fällen die Kosten übernimmt. "Das ist eine schwierige Geschichte", sagt Seelig, der den Betroffenen versucht zu helfen, wo er kann. Er hat ihnen mit Hilfe der Stadt zum Beispiel Beratungstermine beim Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) Haan vermittelt.

Zur Brandstiftung sagt Seelig wenig. "Ich beteilige mich nicht an Spekulationen", sagt er, habe aber inzwischen erfahren, dass die Haustür des Gebäudes in den vergangenen Wochen immer wieder offen stand. "Der Hauswart und natürlich auch die Mieter werde ich bitten, darauf zu achten, dass die Haustür immer geschlossen bleibt."

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