KHG-Klasse: Treffen mit Hannelore Kraft beim Doppelkopf gewonnen

Eine siebte Klasse des KHG hat Ministerpräsidentin Kraft besucht und eine Plenarsitzung nachgestellt.

Mettmann/Düsseldorf. Fast eine Stunde lang hat sich Hannelore Kraft Zeit für die Schüler der 7d des Konrad-Heresbach-Gymnasiums genommen. Im Raum „Westfalen“ der Staatskanzlei in Düsseldorf hat sie Rede und Antwort gestanden — und doch bleiben am Ende Fragen offen: „Warum gibt es hier eigentlich keine Panoramaaufzüge?“, will zum Beispiel Johannes Clemens (13) von Krafts Mitarbeitern wissen.

Das gläserne Gebäude, in dem die Ministerpräsidentin arbeitet, hat die 25 Mädchen und Jungen fast ebenso fasziniert wie das Treffen mit der SPD-Politikerin selbst. „Wow“, ruft Johannes, als er im 20. Stock auf das Dach hinaus tritt und begeistert Fotos von Fernsehturm, Rhein und Landtag macht.

Auch Jonas Reidick lässt den Blick schweifen, doch das trübe Wetter verhindert, dass man den Kölner Dom sehen kann. Für den 13-Jährigen ist der Tag trotzdem etwas ganz besonderes. Dass seine Mitschüler den Landtag besuchen und mit der Ministerpräsidentin sprechen dürfen, haben sie nämlich ihm und seinem Glück beim Doppelkopf zu verdanken.

Hannelore Kraft ist seine Urlaubsbekanntschaft, im letzten Sommer traf er sie im Feriendorf in Hachen, wo er mit seiner Familie eine Woche verbrachte. „Freunde hatten uns das Dorf empfohlen“, sagt Jonas. Was er nicht wusste: Auch Hannelore Kraft nutzt das Angebot des Landessportbunds schon seit vielen Jahren. Einige Male sah er sie tagsüber, abends traf er sie dann beim Doppelkopf. „Ich habe bei einem Turnier mitgemacht und gewonnen. Der Preis war dann das Treffen.“

Ein knappes halbes Jahr später hat er den Gewinn nun eingelöst. „Die ist echt nett“, sagt Timo Reffke (13) nach dem Gespräch, bei dem auch er eine ganz spezielle Frage hatte: „Ich wollte wissen, warum sie in der SPD ist.“ Andere Kinder stellten Fragen zur Krise in Japan oder der Schulpolitik. Die Fragen hatten sie sich vorher im Politikunterricht mit Lehrer Tobias Gerlach überlegt, der sie auch auf die große Plenarsitzung vorbereitet hatte.

Statt den Landtag nur zu besichtigen, erleben die Schüler die Vorgänge im Plenarsaal hautnah. „Sie sitzen hier auf den Plätzen der Landtagsabgeordneten“, sagt Thomas Schneider vom Besucherdienst und schon geht die Sitzung los. Jeder Jugendliche ist plötzlich Landtagsabgeordneter, manch einer findet sich am Ende sogar auf dem Platz der Ministerpräsidentin wieder.

Ein Wahlrecht ab null Jahren steht bei diesem Rollenspiel zur Debatte und als Vertreter ihrer Fraktionen müssen die Schüler ihre Standpunkte am Rednerpult vortragen. „Kinder sollten Verantwortung übernehmen“, plädiert Johannes Clemens. Im Nu kann man zur Abstimmung schreiten. Dabei lernen die Schüler eine weitere wichtige politische Lektion: Bevor etwas entschieden wird, überweist man es erst einmal an den nächsten Ausschuss.

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