Jäger erschießen drei Waschbären

Die vier Jungtiere, die in der Grube 7 ihr Unwesen getrieben haben, sind tot. Eines davon ist eines natürlichen Todes gestorben.

Gruiten. Landschaftswächter Hans-Joachim Friebe hält sich mit seiner Abneigung gegen Waschbären nicht zurück. "Die wollen wir hier nicht", sagt er. Im Juli waren vier junge Waschbären in Nähe der Grube 7 gesehen worden. "Die sind meiner Frau fast über die Füße gesprungen", sagt Friebe.

Doch so putzig die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Tiere auch aussehen, so wenig niedlich verhalten sie sich. "Das sind Feinschmecker", sagt der für das Gebiet zuständige Jagdpächter Karl-August Niepenberg. "Die nachtaktiven Tiere klettern auf Bäume, räubern die Nester der Singvögel aus. Und auch in der Grube 7 räumen die auf."

Dort, wo unter anderem die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt (Agnu) mit viel Engagement und ehrenamtlichem Einsatz Teiche angelegt hat, um vom Aussterben bedrohte Tiere wie Geburts- und Kreuzhelferkröte Lebensraum zu bieten, stillen die Waschbären ihren Hunger. Denn auch Kröten stehen auf ihrem Speiseplan. Sehr zum Leidwesen der Umweltschützer.

Die informierten Niepenberg über den vierköpfigen Nachwuchs. "Die Elterntiere sind so schlau, die bekommen wir nicht zu Gesicht", sagt er. Sie seien lediglich "gespürt" worden, das heißt, die Jäger erkennen anhand der Tritte, der Abdrücke der Waschbärenpfoten, dass sie da sind. Aber die Jungtiere sind nicht so schlau.

"In einem so genannten Gemeinschaftssitz haben sich Jäger im Dunkeln auf die Lauer gelegt. "Drei Jungtiere sind geschossen worden", bestätigt Niepenberg auf WZ-Nachfrage. Ein viertes Tier war von Gartenbesitzern gefunden worden - es ist eines natürlichen Todes gestorben.

"Die Aktion hat den Jägern alles andere als Spaß gemacht", sagt der Jagdpächter. Aber im Zuge so genannter Hegeringmaßnahmen zur Bewahrung des Gleichgewichts in der Natur sei sie notwendig gewesen. Die toten Tiere werden übrigens vergraben.

Seit gut anderthalb Jahren wissen die Jäger in Haan und Gruiten, dass sich in ihren Revieren Waschbären aufhalten. Niepenberg: "An der Umgehungsstraße von Mettmann nach Gruiten wurde ein Alttier totgefahren. Da wussten wir, dass sie hier sind." Waschbären gehen auch gerne in Gärten und halten sich in den dort aufgestellten Häuschen auf. Niepenberg: "Für Menschen sind sie aber nicht gefährlich."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort