Hochdahl: Straßenbauer fällen 250 Bäume

Um die L403n an die Professor-Sudhoff-Straße anzuschließen, werden breite Schneisen geschlagen.

Hochdahl. Vier Bäume stehen noch auf dem Plan. Einer von ihnen ist bereits durch die Schaufel eines Baggers gegen vorzeitiges Kippen gesichert worden, während sich die Zähne der Motorsäge langsam in seinen Stamm fressen. "Wir werden noch heute mit den Fällarbeiten fertig. Dann wird das Holz hier vor Ort gehackt und anschließend vermarktet", sagt Frank Jasper von der Velberter Firma USG Umweltservice.

30 Bäume weniger werden nach Abschluss der Arbeiten die Hauptstraße säumen. Solange wird der Verkehr an dieser Stelle durch eine mobile Ampelanlage über einen Fahrstreifen geregelt.

"Die Straße liegt wesentlich tiefer als die Professor-Sudhoff-Straße. Das Niveau muss angepasst werden: Dadurch entstehen Böschungen an der Seite", erklärt Roland Schmidt, Projektleiter von Straßen NRW, weshalb die Bäume gefällt werden.

Insgesamt sind es 250 Bäume, die in den vergangenen zwei Wochen dem Neubau der L 403n zum Opfer fielen. Nun befindet sich eine breite Schneise zwischen den Wohnhäusern, die gegenüber der bereits fertig gestellten Unterführung stehen. Wo bislang dichtes Grün war, ist nun der Blick bis zum Feldhof möglich.

Den Blick von dort aus auf die Baustelle hat nun auch Anwohner Dirk von Salzen. Genießen kann er ihn nicht. "Der Neubau wurde wegen einer möglichen Industriebebauung der Neanderhöhe in die Wege geleitet. Das ist seit Jahrzehnten festgeschrieben, also wird das auch durchgeführt. Eine solche Menge an Bäumen zu fällen, um diese riesige Schneise zu erhalten, halte ich für Schwachsinn", sagt er. Schwierigkeiten sieht von Salzen auch direkt vor seiner Haustür: "Die Straße Feldhof hinunter ins Neandertal ist ein Nadelöhr; das wird eng für den Durchgangsverkehr."

"Ich finde das nicht schlimm. Es muss ja immer etwas passieren. Ich halte den Neubau für sinnvoll, auch wenn die Beseitigung des Bahnübergangs sich sicherlich negativ auf die Geschäfte an der Hildener Straße auswirken wird", vermutet Jakob Kunz, der direkt hinter der Unterführung an der Hüttenstraße wohnt.

Passantin Gerda Schwegler teilt seine Meinung hingegen nicht. "Ich bin entsetzt", sagt sie mit Blick auf den Baum, dem in diesem Moment mit der Motorsäge zu Leibe gerückt wird. "Ich verstehe nicht, warum die Straße mitten durch den Acker führen muss und nicht stattdessen das bestehende Stück Straße an der Kurve miteinbezogen wird."

Die Antwort gibt Roland Schmidt: "Auch dort ist wieder die Topografie das Problem. Um das Niveau der Straße anzupassen, hätten wir dort ebenfalls seitliche Böschungen errichten müssen." Dafür reiche der Platz seitlich der Straße jedoch nicht aus.

Ende 2010 soll der Neubau der L 403n abgeschlossen sein. Schmidt: "Wir sind mitten in der Ausschreibungsphase für die noch anstehenden Bauarbeiten."

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