Hochdahl: Hallenbad - Abriss beginnt

Planung: Einen Kaufinteressenten für das Grundstück an der Sedentaler Straße gibt es nicht. Es wird zunächst brach liegen.

Hochdahl. Es ist noch nicht lange her, dass auf dem Parkett Straßenschuhe verpönt waren. In Turnschläppchen oder Sportschuhen wurde auf dem gepflegten Holzboden getanzt und ge-steppt, Aerobic und Gymnastik gemacht - jetzt stehen Pfützen auf dem Parkett, Schuhsohlen haben Dreck hereingetragen. Die silberfarbenen Deckenpaneele sind heruntergerissen und zu Müllbergen aufgetürmt worden. Kabel lugen aus den Wänden, an einer Wand lehnt der große Spiegel, auf dem noch die Termine fürs Spinning stehen.

Am Montag haben im ehemaligen Schwimmbad neben dem Bürgerhaus die Abrissarbeiten begonnen. Während für Fußgänger der Bereich vor dem Gebäude sicherheitshalber abgesperrt wurde, befüllen die Arbeiter die Baucontainer mit Schutt, der Erinnerungen birgt. Seit der TSV Hochdahl 1996 das Bad übernommen und so vor der Schließung bewahrt hatte, war der Sport im Wasser, an den Fitnessgeräten und im Studio gerettet.

Als der Verein 2006 das Geld für den Bau des neuen Sporthauses zusammen hatte, wurde der Umzug des Fitnessstudios absehbar und der Abriss des Schwimmbades damit möglich.

Im Januar 2006 pumpte der damalige Leiter des Bades, Wolfgang Gensler, die 650000 Liter Wasser aus dem Becken. Seitdem gammelt das Gebäude vor sich hin. An Überlegungen, was mit dem Grundstück geschehen könnte, mangelte es nicht: Der Bau eines Hotels oder von Seniorenwohnungen waren im Gespräch, ebenso Ideen wie ein Beachvolleyball-Platz oder ein Stadtgeschichtshaus.

"Es gab viele Ideen für das Grundstück, aber keine ist zu einem konkreten Ergebnis gekommen. Bislang sind alle Interessenten wieder abgesprungen", sagte Bürgermeister Arno Werner am Dienstag auf Nachfrage. Darum wurde das Gebäude bislang nicht abgerissen. "Die Idee war, den Abriss einem potenziellen neuen Eigentümer zu überlassen, der das Grundstück dann gleich in seinem Sinne hätte weiterbearbeiten können. Da sich die verschiedenen Alternativen jedoch alle in Luft aufgelöst haben und wir das Gebäude nicht ewig stehen lassen können, haben wir selbst mit den Arbeiten begonnen", so Werner.

Nachdem die Baustelle eingerichtet wurde, sind die Arbeiter nun mit der Entkernung beschäftigt: Trennwände von Umkleidekabinen, Deckenverkleidungen - der Großteil der Inneneinrichtung hat bereits seinen Weg zur Weiterverwertung oder in den Baucontainer gefunden. "Wann die Abrissbirne eingesetzt und Wände eingerissen werden, kann ich noch nicht sagen", sagt Brigitte Wessel, Leiterin des Immobilienmanagements. "Anfang April sollen die Arbeiten beendet sein."

Der Abriss kostet 120000 Euro. Werner: "Bis sich ein Interessent findet, wird das Grundstück dann brach liegen."

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