Hochdahl: Ein Vermittler für internationale Beziehungen

Unternehmer: Lars Kemp hat eine Agentur für Au-pairs gegründet. Der Hochdahler vermittelt pro Jahr 30 bis 40 junge Menschen.

Hochdahl. Mit der Geburt des ersten Kindes entstand bei Familie Kemp die Idee, sich ein Au-pair zur Unterstützung ins Haus zu holen. Sie machten sich auf die Suche nach Agenturen, die ihnen bei der Suche helfen sollten. Sie probierten viele aus, suchten sogar ohne eine professionelle Unterstützung nach einer Entlastung für jeden Tag. Schließlich fand die Familie ein nettes Au-pair-Mädchen aus Skandinavien - doch mit dem Service der Agenturen waren sie nicht zufrieden.

"Meistens erhält man einen Fragebogen, und dann wird einem ein Katalog mit möglichen Au-pairs gezeigt, die man sich beinahe nur nach dem Aussehen aussucht", sagt Lars Kemp (37). Er ist Inhaber der Agentur Nordic Au-pair auf Gut Stahlenhaus in Hochdahl, die er als Familienunternehmen gründete, um anderen Familien, die ebenfalls auf Suche gegangen sind, ein besserer Partner zu sein. Und das nicht nur als Vermittler, sondern auch noch während des Aufenthaltes der jungen Menschen in Deutschland.

Eigentlich ist Lars Kemp Unternehmensberater in Erkrath, die Agentur betreibt er mit seiner Familie nebenbei. Doch gerade dieser Umstand macht es Kemp möglich, sich ausgiebig mit den Gastfamilien und den möglichen Au-pairs zu beschäftigen. Er ist nicht auf den Gewinn aus der Agentur angewiesen - und kann eine hohe Qualität anstreben.

Sein Ansatz ist, sowohl die Gastfamilien als auch die Au-pairs persönlich kennenzulernen und ihre Vorlieben, Eigenheiten und Charakter gegeneinander abzugleichen. "Unser Ziel ist es, dass sich das Au-pair und die Gastfamilie gemeinsam wohl fühlen".

Spezialisiert hat sich die Agentur auf den skandinavischen Raum, vor allem wegen der ähnlichen kulturellen Bedingungen. Kemp: "Da sich die Lebensumstände in Deutschland und Skandinavien nicht groß unterscheiden, kann sich das Au-pair hier schneller und besser einleben".

Im Jahr vermittelt Nordic Au-pair ungefähr 30 bis 40 zumeist weibliche Kandidatinnen an Familien in ganz Deutschland. "Ländliche Regionen sind bei den Au-pairs meist nicht sehr beliebt", sagt Kemp, deshalb vermittle man größtenteils in Nordrhein-Westfalen und in größere Städte wie Berlin, Hamburg oder München. Doch mit zunehmender Entfernung wird die Betreuung der Familien und der Au-pairs schwieriger. Schließlich ist Kemp auch Ansprechpartner, wenn Probleme auftreten.

Die Gastfamilien melden sich zumeist bei ihm. Nach den Au-pairs sucht er selbst. Regelmäßig plant er Touren durch Schweden, Island oder Dänemark, um für seine Agentur an Universitäten und Schulen zu werben.

Manche Familien, die sich suchend an ihn wenden, weist er allerdings ab. Häufig, weil sie falsche Vorstellungen von der Arbeit eines Au-pair haben: "Sie sind keine Putzfrauen", betont Kemp.

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