Hochdahl: Die Neanderhöhe bleibt ein Reizthema

Die Bebauung ist vom Tisch – trotzdem wurde auf einer Bürgerversammlung diskutiert.

Hochdahl. Es war so, als prallten an diesem Dienstagabend im Bürgerhaus Weltanschauungen aufeinander: Auf der einen Seite argumentierten die Verfechter eines blühende Gemeinwohls, Erkrath habe allein eine Chance auf wirtschaftliche Stabilität, wenn sich dort Unternehmen in neu ausgewiesenen Gewerbegebieten ansiedelten - die andere Seite hielt dagegen ein Plädoyer, das unberührte Natur Reichtum einer Stadt an sich sei.

Konkret ging es bei der Bürgeranhörung um die Neanderhöhe - ein Thema, das den vergangenen Kommunalwahlkampf befeuert hatte. Rückblick: Während CDU und FDP an der Hochdahler Straße ein weiteres Gewerbegebiet ausweisen wollten, waren eine Bürgerinitiative, Bündnisgrüne und BmU, später dann auch die SPD dagegen und stellten einen Antrag, das Bebauungsplanverfahren zu stoppen. Die Ratsmehrheit aus SPD, BmU und Grünen will nun Worten Taten folgen lassen.

Derzeit laufen die Verhandlungen mit der Stadt und der Bezirksregierung über die Änderung des Flächennutzungsplans, der auch deren Regionalplan berührt. "Das ist politischer Wille", sagte Alexander Weis, Leiter des Planungsamts.

Kurzum: Die Bürger können solange debattieren, wie sie wollen - die Ratsentscheidung ist längst gefallen. "Wenn die Bezirksregierung die Änderung genehmigt, liegt die Handlungsfähigkeit nicht mehr in der Hand der Stadt Erkrath", erklärte Weis. Trrotzdem diskutierten etwa 50 Erkrather in einer hoch emotionalen Debatte das Für und Wider - und auch Politiker meldeten sich zu Wort.

"Solchn gravierenden politischen Entscheidungen ohne Beteiligung der Bürger gehören dem vorherigen Jahrhundert an", monierte ein Bürger. Von einer "Basta-Entscheidung" war die Rede. Eine junge Frau konterte, dass erst Leerstände von Unternehmen gefüllt werden müssten, bevor weiter Natur versiegelt werden sollte.

Es scheint, als störe einige allein die Endgültigkeit der Entscheidung: Entspricht die Bezirkregierung der Änderung der Flächennutzung, ist das unwiderruflich - und dann, das bestätigte Weis, halte Hochdahl keine Fläche mehr vor, auf der irgendwann ein Industriegebiet errichtet werden könnte.

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