Haan: Windhövelpassage - Ideen für Zentrum ohne Center

Die Bürgerinitiative macht Vorschläge für ein Innenstadt-Gesamtkonzept und bittet die Bürger um ihre Meinung.

Haan. Hoffnung, den Beschluss des Bebauungsplanes für die Windhövelpassage noch aufhalten zu können, hat die Bürgerinitiative Innenstadt Haan (BIIH) nicht mehr. Das heißt aber nicht, dass sie den Kampf gegen das Einkaufszentrum aufgibt. Auf dem Klageweg soll das Projekt verhindert werden. Und mit einer breit angelegten Kampagne zur alternativen Innenstadtgestaltung will die Initiative die Öffentlichkeit mobilisieren.

Am Donnerstag sollen 18 000 Informationsbroschüren an die Haushalte verteilt werden. Drei abgestufte Vorschläge zur Innenstadtgestaltung werden darin umrissen. Und die Bürger sollen mit Antwortkarten mitteilen, welche Variante sie bevorzugen.

Mit einer Normenkotrollklage will die Bürgerinitiative gegen den Bebauungsplan vorgehen, wenn er Dienstag in einer Woche im Stadtrat verabschiedet wird. Da dieses Verfahren aber den Fortgang des Genehmigungsverfahrens nicht stoppt, werden, wie der Vorstand der BIIH ankündigt, auch noch Nachbarn klagen. "Wenn die Baugenehmigung da ist, werden die unmittelbar betroffenen Bürger Widerspruch einlegen", kündigte Klaus Scharrenberg an. Er und seine Vorstandskollegen Hans-Peter Bretschneider und Eberhard Röhricht gehen fest davon aus, dass ein Baubeginn in diesem Jahr auf jeden Fall verhindert wird.

Die Vorschläge zur Umgestaltung der Innenstadt, die in der Broschüre gemacht werden, reichen von leichten Verschönerungen und Umgestaltungen sowie kleineren Baumaßnahmen in der Variante 1 über Bebauung der Rathauskurve, Schaffung einer Markthalle auf dem Neuen Markt sowie einer kleinteiligen Bebauung zwischen Strauss und unterem Neuen Markt (Variante 2) bis hin zu dem zusätzlichen Bau eines neuen Supermarktes und eines neuen Rathauses neben/hinter dem Windhövel.

"Es sollte ein Architekten- und Investoren-Wettbewerb ausgerichtet werden", erklärte Hans-Peter Bretschneider. "Wenn die Stadt das nicht kann oder will, richten wir dies im Notfall auch aus." Es gäbe durchaus interessierte Investoren, erklärte die Initiative. Mit ihren Vorschlägen und der Bürgerbefragung solle die Tendenz festgestellt werden, die für die Haaner Bevölkerung in Frage kommt. Die Vorschläge würden nur die Anregungen bündeln, die in Gesprächen an die Bürgerinitiative herangetragen wurden.

Dass die BIIH erst jetzt, wo die Bebauungsplanverabschiedung unmittelbar bevorsteht, mit ihrer Umgestaltungs-Initiative aufwartet, begründen die Verantwortlichen mit der starren Haltung der Politik. Scharrenberg: "Die Zeit musste reifen für die Vorschläge. Es ist einfach nicht nachvollziehbar, warum alle 39 Ratsmitglieder unkritisch für die ITG-Planung sind, während in der Bevölkerung deutlich unterschiedliche Lager zu erkennen sind." Mit dem jetzt vorbereiteten Prospekt solle die Bevölkerung noch einmal wachgerüttelt werden.

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