Haan: Retsch - Umzug verzögert sich

Die Firma hat im Gewerbegebiet an der Millrather Straße ein Grundstück gekauft. Wann gebaut wird, ist noch unklar.

Haan. Würde es nach den etwa 120 Mitarbeitern der Retsch-Gruppe gehen, hätte das Unternehmen seinen geplanten Neubau an der Millrather Straße längst gebaut und bezogen. "Hier ist so eng, wie es nur sein kann", sagt Jürgen Pankrath, Geschäftsführer der Retsch GmbH, auf WZ-Nachfrage. Dass der Mitte September 2008 groß angekündigte, millionenschwere Neubau im Gruitener Gewerbegebiet immer noch nicht steht, liegt also nicht an der Auftragslage für das Unternehmen. "Das Geschäft mit Gewerbeimmobilien läuft zurzeit sehr schlecht", sagt er. "Wir haben zwar einen Makler eingeschaltet, aber dennoch große Probleme, unsere Alt-Immobilie zu verkaufen."

Mit drei Firmen in zwei Gebäuden sitzt die Retsch-Gruppe derzeit an der Rheinischen Straße in Haan-Ost. Die Firma Retsch produziert Larborgeräte, mit denen Stoffe aller Art zerkleinert, gesiebt, zerstoßen und gemahlen werden. Teilweise sind sie nur etwas größer als herkömmliche Getreidemühlen.

Das Tochterunternehmen Retsch Technology stellt Geräte her, mit denen Partikelgrößen gemessen werden können, zum Beispiel der Durchmesser der Persil Megaperls. Hinzu kommt noch die Firma Verder, laut Pankratz der größte unabhängige Industriepumpenhändler in Europa mit einem europaweiten Vetriebsnetzwerk.

Seit 2003 hat sich der Umsatz der Retsch-Gruppe kontinuierlich gesteigert. Und obwohl die beiden jetzigen Firmengebäude auf jeweils 5000 Quadratmeter Grund stehen, reichte der Platz bereits 2008 nicht mehr aus, so dass das Unternehmen nach Expansionsmöglichkeiten suchte. Fündig wurde es in Gruiten auf dem Gelände des neuen Gewerbegebiets an der Millrather Straße.

Dort hat Retsch ein 24 000 Quadratmeter großes Grundstück erworben und wollte rund zehn Millionen Euro investieren, um zu Beginn dieses Jahres eine neue Produktionshalle, ein Schulungszentrum und ein Verwaltungsgebäude zu beziehen. Seit Dezember liegt der Bauantrag vor. Die Bagger rollen noch nicht.

"Wir wollen nach dem ersten Quartal dieses Jahres in Abstimmung mit unseren Gesellschaftern entscheiden, ob wir bauen und das Risiko eingehen, bei der Veräußerung unserer Bestandsimmobilie Probleme zu bekommen", sagt Pankratz. "Oder wir verschieben den Neubau um ein Jahr und hoffen, dass sich der Markt bis dahin wieder belebt."

Eine Industriebrache wolle Retsch in Haan-Ost nicht hinterlassen. "Wir haben dort im vergangenen Jahr 100 000 Euro investiert und wollen die Gebäude nicht verkommen lassen." Immerhin gehe es dort um ein paar Millionen Euro.

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