Verwunderung in Wuppertal: Das hat es mit diesen wuchtigen Schildern in der Elberfelder City auf sich
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Haan: Reparatur einer Nachlässigkeit

Bürgerantrag: Ehepaar setzt sich mit Verspätung gegen einen Neubau am Horst zur Wehr.

Haan. Wer auf der kleinen Straße "Horst" unterwegs ist, kann kaum glauben, dass er sich in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum aufhält. Die denkmalgeschützten Fachwerkhäuser, die Wiese mit den alten Obstbäumen - "der Horst ist ein Ort, der uns noch einen fernen Eindruck von den 1410 erwähnten Hofschaften "Up de Horst" vermittelt", sagt Helmut Hill.

Er und seine Frau Gisela bewohnen das Haus Horst3, das sie vor 20 Jahren mit viel Liebe und erheblichen Mitteln vor dem Verfall gerettet haben. "Hinzu kommt die ständige Pflege des Baudenkmals", sagt Hill. Und: "Wir haben den ,historischen Weg’ gemeinsam mit unserer Nachbarin, der auf privatem Grund und öffentlichem Wegerecht verläuft, mit klassischer Pflasterung restauriert."

Umso enttäuschter seien er und andere Anwohner im Horst "über den in seiner überdimensionalen Größe und unangepasster Form jüngst entstandenen Neubau" gewesen. Aus Sicht der Eheleute Hill werde durch den Bau der Denkmalcharakter des Bereichs in nicht zu akzeptierender Weise erheblich gestört.

"Wir haben uns damals von dem Architekten einlullen lassen", sagt Hill. Der sei im Horst von Tür zu Tür gegangen, habe die Pläne vorgestellt und laut Hill den Eindruck vermittelt, dort ein kleines, der Umgebung angepasstes Häuschen errichten zu wollen. "Daraufhin haben wir uns die Pläne nicht mehr genauer angeschaut", gibt Hill zu.

Mit dem modernen Gebäude müssen Hill und seine Frau jetzt leben. Gleichzeitig fordern sie, dass die den Baudenkmälern vorgelagerte Streuobstwiese unter Schutz gestellt wird, damit sie nicht auch bebaut werden kann. Das Ehepaar hat einen entsprechenden Bürgerantrag formuliert.

Diesen beriet am Dienstag der Haupt- und Finanzausschuss. "Unser Antrag wurde sehr positiv aufgenommen", findet Hill. Vertreter aller Fraktionen signalisierten ihre Unterstützung beim Schutz der Streuobstwiese, werden darüber allerdings erst noch einmal im Planungs- und Umweltausschuss beraten.

"Wir wünschen uns allerdings einen langfristigen Schutz der Wiese. Das war gestern noch nicht Thema", sagt Hill und betont: "Es geht hier nicht um individuelle, sondern um Bürgerinteressen." Er habe bereits Kontakt zum Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) aufgenommen. Zum einen könnte die Wiese in den Denkmalbereich aufgenommen werden. Oder die Wiese wird ein Gartendenkmal.

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