Haan: Ratefuchs Bernhard Hoëcker kennt die richtigen Antworten

Spende: Als Gewinner beim Star Quiz hat der Comedian Kipkel mit 50000 Euro bedacht. Am Dienstag war er in Haan zu Gast, um sich vor Ort über die Arbeit des Vereins zu informieren.

Haan. Wäre Bernhard Hoëcker nicht Comedian geworden, wäre er heute vielleicht Quizmaster. Oder noch häufiger Gast in Rateshows. "Ich liebe Quizsendungen", gibt der 37 Jahre alte Kleinkünstler offen zu. Dementsprechend hat er schon auf den Stühlen in den Sendungen "Wer wird Millionär?", "Quiz-Fire" und "Star Quiz" Platz genommen. In letzterer, die von Jörg Pilawa moderiert wird, war Hoëcker sogar schon zweimal zu Gast - und so erfolgreich, dass er den in Haan ansässigen Verein Förderkreis Kipkel (Prävention für Kinder psychisch kranker Eltern) mit 50000 Euro bedenken konnte.

Am Dienstagabend ist der in Neustadt an der Weinstraße geborene Hoëcker nach Haan gekommen, um sich vor Ort über den Verein zu informieren. Und um auch noch einmal über seinen Auftritt bei Jörg Pilawa zu plaudern. "Denn während man da sitzt, denkt man nicht an das Projekt, das man sich ausgesucht hat. Da ist einem an dem Unterhaltungswert der Sendung gelegen", sagt er. Auf der anderen Seite werde er immer mit Spaß und guter Laune verbunden, da gäbe es selten Formate, in denen ernste Themen einen Platz finden würden. Aber ein bisschen Raum sei eben am Ende einer Quizsendung.

Und den hat er genutzt, um kurz und knapp den Verein Kipkel vorzustellen, ein Präventionsprojekt für Kinder psychisch kranker Eltern. "Das ist ein Thema, das mich sehr bewegt und viele feminine Seiten in mir auslöst", sagt Hoëcker, der sich selbst als glücklichen Familienvater bezeichnet, aber durchaus Fälle betroffener Eltern und Kinder aus dem näheren Umfeld kennt.

Seit 1998 arbeitet Kipkel mit Kindern, deren Eltern an Depressionen, Wahnvorstellungen oder schweren Psychosen leiden. Kindertherapeutin Susanne Staets hat zur Prävention psychischer Erkrankungen bei Kindern ein entsprechendes Beratungsangebot entwickelt.

Angesprochen werden Familien mit minderjährigen Kindern, in denen mindestens ein Elternteil psychisch erkrankt ist. Um die Eltern zu erreichen, arbeitet sie eng mit den Rheinischen Kliniken Langenfeld, allen voran Chefarzt Dr. Wolfgang Schwachula, niedergelassenen Ärzten, aber auch den Jugendämtern zusammen. Hoëcker: "Ich finde das total gut und hoffe, dass das Konzept Schule macht."

Mit seinem 50000-Euro-Quizgewinn kann der Verein zum 1. Januar endlich eine Therapeutin fest einstellen. "Wir verwenden das Geld sozusagen als Anschubfinanzierung für die Halbtagsstelle", sagt Schatzmeisterin Renate Dittmann, die in der Agentur arbeitet, die Wolfgang Hoëcker betreut.

Was? Der Verein Förderkreis Kipkel wurde am 21. März 2000 gegründet und steht für Prävention für Kinder psychisch kranker Eltern.

Wo? Der Verein sitzt an der Walder Straße 5-7, arbeitet aber im gesamten Süden des Kreises Mettmann.

Wer? Ansprechpartner sind Kinder- und Familientherapeutin Susanne Staets, Sozialarbeiterin Andrea Arlt-Ingenhaag sowie Psychologe und Sozialtherapeutin Michael Strang.

Wie? Der Verein Kipkel finanziert sich ausschließlich aus Spenden - jährlich zwischen 30000 bis 40000Euro.

Wann? Die telefonische Sprechstunde ist dienstags zwischen 15 und 16 Uhr unter Telefon 346972 erreichbar.

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