Haan: Jugendliche besetzen die Plätze im Landtag

Miriam Skroblies (17) aus Haan war eine von 186 Delegierten des ersten Jugendlandtags in Düsseldorf.

Haan. Einmal als Abgeordneter im Landtag sitzen, einmal bei politischen Entscheidungen mitreden - wer hat sich das nicht schon mal vorgestellt? Die 17 Jahre alte Haanerin Miriam Skroblies hatte nun Gelegenheit, genau diese Form der Mitbestimmung selbst zu erleben.

Mit 186 anderen Jugendlichen zwischen 14 und 23 Jahren aus ganz NRW hat sie am ersten Jugendlandtag teilgenommen und von Sonntag bis Dienstag die Plätze der Abgeordneten im Düsseldorfer Landtag eingenommen. Miriam Skroblies saß auf dem Stuhl von Harald Giebels, dem CDU-Fraktionsvorsitzenden im Haaner Stadtrat und Vertreter des Wahlkreises Mettmann II im Landtag.

Für die Teilnahme am Jugendlandtag hat sich Miriam Skroblies beworben. "Ich bin in der Zeitung darauf aufmerksam geworden und war sofort interessiert. Der Jugendlandtag ist eine Möglichkeit für Jugendliche, sich politisch Gehör zu verschaffen", meint die Gymnasiastin.

Wie im richtigen Landtag wurden zunächst Fraktionsvorsitzende gewählt und Arbeitskreise gebildet, bevor es in die Diskussionen um jugendrelevante Fragen ging. Vorgegeben waren die Themen "Grundsätzliches Verbot wirtschaftlicher Werbung an Schulen aufheben" sowie "Kinder- und Jugendbeiräte in Kommunen verpflichtend einführen".

Skroblies hat sich mit dem letzteren beschäftigt. Mit den anderen Jugendlichen diskutierte sie in ihrem Arbeitskreis, trug Argumente zusammen, erabeitete Ideen, um dann die einzelnen Anträge dem Parlament vorzulegen.

"Dort haben wir uns dann auf einen gemeinsamen Antrag geeinigt. Nämlich, dass Jugendbeiräte eingeführt werden müssen, sofern Bedarf besteht und dass das Werbeverbot unbedingt beibehalten werden muss, weil sonst Kommerz und Mobbing in den Schulen Einzug hält", sagt Skroblies. Die Anträge werden auch dem "richtigen" Parlament vorgelegt und bei der Entscheidung berücksichtigt.

"Wichtig war uns, dass Jugendräte nur bei Bedarf eingeführt werden. Denn die Jugendlichen müssen wirklich wollen, sonst bringt das nichts." Miriam Skroblies will sich jetzt selbst im neu zu gründenden Haaner Jugendbeirat engagieren. "Falls er zustande kommt und ein Mitspracherecht hat, würde ich gerne mitmachen", sagte die junge Haanerin. Doch zuerst will sie der Jungen Union beitreten. "Wenn man was ändern will, muss man sich auch engagieren."

Der Jugendlandtag hat endgültig ihr politisches Interesse geweckt. "Durch die drei Tage ist mir auch klar geworden, wie der Landtag funktioniert", so Skroblies. Auch im nächsten Jahr würde sie gerne dabei sein, dann könnte sie sich gut vorstellen die Themen Kopfnoten, Studiengebühren und Turbo-Abi zu diskutieren.

Ihr Verbesserungsvorschlag: "Vielleicht könnte man ihn verlängern. Drei Tage sind doch etwas stressig für die vielen Sitzungen und Entscheidungen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort