Haan: Frühstückstreffen für Frauen - Viel mehr als nur ein gemeinsames Essen

Dreimal im Jahr finden Frühstückstreffen für Frauen statt. Dafür werden 3000 Einladungen verteilt, zwischen 200 und 300 Gäste kommen.

Haan. Christa Lennartz kommt seit gut drei Jahren zum Frühstückstreffen für Frauen. "Als mein Mann gestorben ist, habe ich Menschen, Ansprechpartner gesucht", sagt sie.

Fündig wurde sie in einer Gemeinschaft, die zwar in erster Linie Frauen anspricht, aber auch Männer zulässt, in einer Gemeinschaft, die Glaubens- und Lebensfragen thematisiert, dabei aber überkonfessionell und offen für Frauen jeden Alters und jeder Religion ist.

Das Frühstückstreffen für Frauen gibt es seit mehr als 20 Jahren in Haan. Das nächste Treffen findet am Samstag, 8. November, 9.30 Uhr, in der Aula des Gymnasiums statt. Axel Kühner, Bestsellerautor aus Kassel, wird zum Thema "Menschenware oder wahre Menschen - wer sind wir wirklich?" sprechen.

Zwischen 200 und 300 Frauen werden erwartet. "Das kommt immer auf das Thema an", sagt Uta Dittrich. Sie ist eine von zehn Frauen, die das Frühstückstreffen und alles, was dazu gehört - das Drucken der Einladungen, die Organisation der Kinderbetreuung und des Büchertisches und natürlich das Ordern des Frühstücks - in die Hand nehmen.

Jetzt, sechs Wochen vor dem nächsten Treffen, beginnt für die Frauen die heiße Phase. Die 3000 Einladungen sind da, müssen kuvertiert und mit Etiketten und Stempeln versehen werden. Hinzu kommen gut 140 Plakate, die in der Stadt aufgehängt werden müssen.

"Um Kosten zu sparen, gehen wir zu Fuß durch die Straßen und werfen die Einladungen persönlich ein", sagt Renate Köhler. Als damals 36-Jährige war sie eines der Gründungsmitglieder des Frühstücks-Treffen in Haan.

Heute ist sie 59 Jahre alt und immer noch voller Engagement dabei - ebenso wie die anderen Frauen. Mehr als 20 sind ins Gemeindehaus der Freien evangelischen Gemeinde gekommen, um das November-Treffen vorzubereiten.

"Man kann sich mit dem einbringen, was man kann", sagt Christa Lennarzt. "Alles ist auf freiwilliger Basis." Die Themen seien interessant, die Frauen unwahrscheinlich nett. "Ich bin froh, dass ich dabei bin." Auch Anita Küpper schätzt die Gemeinschaft, die Themen. "Hier hat sich ein netter Kreis entwickelt, mit dem man zum Teil auch seine Freizeit verbringt."

Ingrid Forst ist eine der Frauen, die 1986 das erste Frühstückstreffen in der Waldschenke miterlebt hat. "Da kamen so viele Frauen, dass wir später in die Aula Adlerstraße ausweichen mussten", erinnert sie sich. Ihr macht es Spaß, bei den Treffen die Frauen an den Tischen zu bedienen, Fragen zu beantworten, ins Gespräch zu kommen.

"Die Frauen können alleine kommen, aber sie sollen sich nicht alleine fühlen", sagt Uta Dittrich. Dafür wird für jeden Tisch in der Aula des Gymnasiums eine Frau als Tischdame berufen, die sich um die Gäste kümmert, Gespräche anregt, die Unterhaltung am Laufen hält.

Inzwischen hat sich die angenehme Atmosphäre der Treffen herumgesprochen. Dementsprechend kommen nicht nicht nur Frauen aus Haan, sondern auch aus Hilden, Solingen oder Wuppertal.

Einmal im Jahr sind auch Männer willkommen. "Und die kommen auch", versichern Uta Dittrich und Renate Köhler mit Blick auf den 8. November. Denn zu diesem Termin werden die Männer nicht nur bei den Vorbereitungen gebraucht, sie dürfen auch zu dem eigentlich Frühstücks-Treffen kommen.

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