Haan: Ein Heimspiel, das begeistert

Gut 120 Besucher kamen zum ersten gemeinsamen Konzert der Brüder Schüller. Die spielten zunächst Getragenes, dann etwas Blues und am Ende Rock'n' Roll

Haan. Ein Konzert der drei Schüller-Brüder im CVJM-Saal - das ist ein Heimspiel. Rund 120 Gäste, bunt gemischt ab Mitte 30, verbreiten im Saal an der Alleestraße Clubatmosphäre. Die vorderen drei Reihen sind bestuhlt. Hinten bildet man Grüppchen um Stehtische und versorgt sich an der Bar mit Getränken. Die meisten hier sind Freunde, Bekannte und - ja - Verwandte der Band.

"Haan ist ein Dorf", sagt der Haaner Peter Richter. Heike Endereß ergänzt: "Und das ist schön so." Richter hat vor 35 Jahren auf der gleichen Straße gewohnt wie die Schüllers, ging mit ihnen zur Schule. So lange geht das zurück. Neben der Verbindung zur Band ist beiden, Richter und Endereß, wichtig, mit ihrem Konzertbesuch das Spendenprojekt "Stark für die Jugend" zu unterstützen.

"Das CVJM-Angebot hat mir in der Jugend sehr gut getan", sagt Richter. Da hilft er jetzt gern. Zuhörer aus Düsseldorf sind Jens Kollig und Christof Sautter. Pianist Peter Schüller war 1988 Lehrer der beiden 35-jährigen, brachte sie zur Musik. "Wir hatten den Kontakt verloren", sagt Kollig. "Vor kurzem haben wir aus Nostalgie im Internet gesucht und Peter Schüller wiedergefunden." Über dessen Newsletter erfuhren sie vom Konzert, sind jetzt gespannt, was sie erwartet. Genauso gespannt ist Hans Barkschat aus Haan. Als Freund der Familie kennt er die Musik der einzelnen Brüder, aber gemeinsam treten sie ja nie auf.

Peter, Werner und Martin Schüller können diesem Publikum alles vorspielen, was sie wollen. Peter beginnt mit einem langen Solo-Set am Klavier. "Klasse, das ist genau die Musik, von der wir herkommen", freuen sich Kollig und Sautter. Stevie Wonder, Billy Joel, etwas von den Stones und den Beatles, mal etwas Blues, immer in ganz eigener Färbung.

Martin Schüller, Gitarrist mit Genussfigur, fetzt im zweiten Set extrem rockig Songs unter anderem von Motörhead und dazwischen etwas Folkiges. Unterstützt wird er vom Gitarristen Franjo Obradovic, mit dem zusammen er die Band "The Arschbombe!" macht.

"Das ist alles sehr richtig", findet Barkschat: "Erst getragen, bluesig, dann Rock’n Roll - das gefällt mir gut." Im dritten Set kommt Werner am Bass dazu und alle agieren zusammen: Oldies, oder "sichere Sachen", wie sie das nennen. Da kommt Bewegung in den Saal und die gute Stimmung wandelt sich zur Begeisterung. Ein Heimspiel halt. Band und Publikum machen den Eindruck, dass ein Replay keine schlechte Idee wäre.

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