Haan: Bürgermeister-Wahl 2009 - Bernd Stracke tritt wieder an

Der 50Jahre alte Ratsherr wurde einstimmig zum SPD-Kandidaten gewählt. Stracke will Haan zur Wohlfühlstadt in der Region machen.

Haan. Der Anzug in dezentem dunkelblau, die Krawatte leuchtend rot - souverän und wortgewaltig präsentierte sich Bernd Stracke am Mittwochabend in der Gaststätte Zum Dom. Gerade mal 26 SPD-Mitglieder aus Haan und Gruiten (zusammen zählen beide Ortsvereine 200 Mitglieder) musste er überzeugen, schließlich waren sie gekommen, um einen Bürgermeisterkandidaten zu wählen.

Aber da außer der von Stracke keine Bewerbungen vorlagen, hatte sich der 50Jahre alte Regierungsangestellte entsprechend vorbereitet. 23 Mitglieder stimmten am Ende für ihn, drei enthielten sich. Zum Vergleich: Bei der Wahl vor vier Jahren verweigerten drei der 39stimmberechtigten Anwesenden ihm die Stimme, drei enthielten sich, eine Stimme war ungültig.

In einem unglaublichen Tempo, aber durchaus verständlich und einprägsam erläuterte der "Vater zweier pubertierender Töchter" (O-Ton Stracke), warum er der richtige Mann fürs Haaner Rathaus wäre. "Ich will, dass Haan die Wohlfühlstadt im Kreis und der Region wird", gab er das Ziel vor, an dem er seine Rede ausrichtete. "Hier sollen sich alle wohlfühlen."

Stracke forderte ein solidarisches Miteinander, ausreichend Plätze in allen Schulformen, eine solide und attraktive Nachmittagsbetreuung, mehr Angebote für junge Menschen und mehr Weiterbildungsangebote für Jugendliche ohne Ausbildung. "Wir lassen keinen im Regen stehen." Für die älteren Menschen wünscht er sich ein Mehrgenerationenhaus. "Wenn wir wollen, können wir hier alle in einer großen Familie leben."

Er will, dass die Stadt die Haaner Tafel unterstützt - sowohl finanziell als auch die räumlichen Voraussetzungen schafft, damit das Angebot über die Ausgabe von Lebensmitteln hinaus gehen kann.

Stracke spannte den Bogen von Haan als attraktiver Einkaufsstadt, über den Klima-, Natur- und Umweltschutz ("Ich will, dass Haan da Vorreiter wird"), dem Ehrenamt bis hin zur Wirtschaft ("Ich stehe für eine attraktiven Unternehmensstandort mit einer soliden Infrastruktur und guter Verkehranbindung").

Er wiederholte seine Forderung nach einer bürgerfreundlichen Verwaltung, soliden Finanzen, einem schuldenfreien Haan und einem kommunalen Bürgerhaushalt.

Er erinnerte daran, dass die SPD bei der Stichwahl 2005 den amtierenden Bürgermeister Knut vom Bovert unterstützt habe, übte jetzt aber scharfe Kritik an vom Bovert. Weder in der Sozial-, noch in der Kultur-, Bau- oder Wirtschaftspolitik seien von ihm Ideen gekommen.

"Ich will, dass wir Schluss machen mit Herren- und Hinterzimmerrunden. Ich will, dass im Rathaus die Vorhänge und Fenster weit aufgerissen werden und ein befreiender frischer Wind durchfegt."

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